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Kampf gegen Aids: Weltweit zweiter HIV-Patient in London wohl geheilt – kein HI-Virus mehr nachweisbar

Weltweit sollen Ende 2018 etwa 37,9 Millionen Menschen mit HIV gelebt haben und jedes Jahr kommen Millionen Neu-Infizierte hinzu.

Wird der Humane Immundefizienz-Virus (HIV) nicht behandelt, führt dieser nach unterschiedlich langen und meist mehrjährigen symptomfreien Latenzphasen zu AIDS (englisch: acquired immunodeficiency syndrome, deutsch: erworbenes Immundefizienzsyndroms).

Das wollen die betroffenen Menschen natürlich vermeiden und nehmen deswegen Medikamente ein, um das HI-Virus am Ausbrechen zu hindern.

Eine verlässliche Heilung des Virus gibt es leider bislang nicht, doch ein neuer Fall nährt die Hoffnung, wie die Bild berichtete.

Heilung von „Londoner Patient“

Demnach konnte ein HIV-Patient, der als „Londoner Patient“ bekannt ist, wohl geheilt werden.

Bei ihm konnten etwa zweieinhalb Jahre nach Beendigung der Anti-HIV-Therapie kein funktionsfähiges HI-Virus mehr nachgewiesen werden.

Das schreibt die Fachzeitschrift „The Lancet HIV“, die darin eine Gruppe von Forschern der University of Cambridge aus Großbritannien zitiert.

Der Patient litt neben HIV noch an einer Blutkrebserkrankung und hatte deswegen eine spezielle Stammzellspende erhalten.

Im Zuge dessen wiesen die Forscher aber darauf hin, dass die vorgenommene Stammzelltherapie eine Hochrisikobehandlung ist und sie aufgrund dessen für die meisten HIV-Patienten nicht infrage kommt.

Medikamente gegen den Ausbruch

Da eine Heilung von Aids nach wie vor nicht möglich ist, werden antiretrovirale Medikamente eingesetzt, die den Erreger unterdrücken und dadurch den Ausbruch von Aids für eine längere Zeit verhindern.

Beim „Berliner Patienten“ Timothy Brown, der seit 2011 als geheilt gilt, wurde wie beim „Londoner Patienten“ das Immunsystem mithilfe einer Stammzelltherapie neu aufgebaut.

Die dazugehörige Stammzellspende hatte in beiden Fällen eine seltene Mutation, die den Empfänger immun gegen das HI-Virus macht.

Aus medizinischer Sicht bedeutet das, dass die Zellen keinen CCR5-Rezeptor bilden können.

Diesen benötigen die meisten HI-Viren aber, damit sie an eine Zelle andocken können, woraufhin sie sich im ganzen Körper vermehren können.

Eine großartige Nachricht im Kampf gegen den HI-Virus und Aids.

Man darf gespannt sein, inwieweit die Forschung vorankommt und der Virus ein für allemal aus der Welt geschaffen werden.

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