Quelle: Ashleys Facebook

Krebspatientin (36) ins Gefängnis statt überlebenswichtige OP: Lebensmittel für 100€ gestohlen

USA: Das Leben von Krebspatienten ist für diejenigen, die mit dem Glück durchs Leben gehen, an keiner Krankheit zu leiden, kaum nachzuempfinden.

Wie blickt man auf Dinge, wenn man wegen einer Krankheit stets im Kampf mit dem Tod ist? Und wie muss ein Gericht mit jemandem umgehen, der rechtlich gesehen eine Freiheitsstrafe absitzen muss, allerdings überlebenswichtige Behandlungen bekommen muss?

Im US-Bundesstaat Pennsylvania hat nun ein Richter eine Krebspatientin wegen einem 100€-Diebstahl zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Und dass, obwohl sie an fortgeschrittenem Krebs leidet und eigentlich operiert werden muss.

Sogar Politiker gehen gegen das Urteil auf die Barrikaden.

Gefängnis statt überlebenswichtige OP

Ashley Menser hat Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs. Die 36-jährige Frau benötigt überlebenswichtige Operationen, die eigentlich in den kommenden Wochen stattfinden sollten.

Doch nun verhindert ein Gerichtsurteil, dass sie operiert werden kann.

Anstatt der OP, bei der ihre Gebärmutter entfernt werden sollte, damit sie weiterleben kann, wird sich Menser die nächsten zehn Monate in einem Gefängnis wiederfinden.

Sie wurde dabei erwischt, wie sie Lebensmittel im Wert von 109 Dollar und 63 Cent gestohlen hat.

Da sie bereits wegen einiger Delikte vorbestraft war, entschied das Gericht nun, dass dies wichtiger ist, als die überlebenswichtigen Operationen.

Quelle: Ashleys Facebook

Lebensmittel für 100€ gestohlen

Wie die New York Times berichtet, sind Familie, Anwalt und selbst Politiker geschockt von dem Urteil für Ashley.

Der Vizegouverneur von Pennsylvania, John Fetterman, versteht die Welt nicht mehr:

„In welchem Universum verdienst du zehn Monate Knast für einen 110-Dollar-Diebstahl?“

Das Urteil ist in seinen Augen viel zu hart und zeigt wiedermal die schlechte Behandlung von Vorbestraften mit psychischen oder physischen Erkrankungen.

Menser nahm früher Opium und muss starke Medikamente gegen posttraumatische Belastungsstörungen nehmen, nachdem sie ihr Kind verloren hatte.

Das Gericht erklärte allerdings, dass sowohl die 13 Vorstrafen der Krebspatienten als auch ihr gesundheitlicher Zustand im Urteil berücksichtigt wurden.

Ashley Menser soll zwar in eine Einrichtung gebracht werden, in der sie auch behandelt werden kann, ob, wann und wie dies geschieht ist allerdings unklar.

Ihre Eltern befürchten, dass dies nicht mehr reicht. Ein Arzt soll ihrer 36 Jahre alten Tochter bereits erklärt haben:

„Wenn wir die OP nicht geschafft kriegen, werden Sie sterben. Es (der Krebs) frisst Sie von innen auf.“

Genau am Tag ihrer Gerichtsverhandlung verpasste sie schon die Vorbesprechung für die überlebenswichtige OP.

Ob die Krebspatientin die zehn monatige Zeit im Gefängnis überleben wird ist unklar…

Wie sollte in so einem Fall Rücksicht genommen werden?

Ist bei solch einer „Lappalie“ wirklich in Kauf zu nehmen, dass die Frau stirbt?

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