Nicht nur die Schüler müssen sich derzeit an die neue Situation anpassen, auch die Lehrer stehen vor neuen Aufgaben und ungeklärten Herausforderungen. Sie können in vielen Fällen nicht mehr im Klassenraum vor den Schülern unterrichten, sie müssen ihren Unterricht online vortragen und ihre Schüler auf andere Art helfen.
Dadurch wird aus jedem Zuhause auch ein Klassenzimmer. Für einen Lehrer wurde die Situation aber noch schwieriger. Will Loesel muss nämlich sein Krankenhauszimmer in einen Raum für seine 8. Klasse verwandeln.
Loesel, ein Lehrer an der Albemarle Road Middle School in North Carolina, USA, hat nämlich das Non-Hodgkin-Lymphom in der vierten Stufe.
Nach Jahren in der amerikanischen Wirtschaft brauchte Loesel eine neue Herausforderung.
„Ich glaube, es war, als ich 40 wurde und ich mir die Frage stellte ‘Was könnte ich jeden Tag machen, das bedeutend ist, Menschen hilft oder allgemein etwas Gutes tut?‘“, sagte er gegenüber dem PEOPLE Magazin. „Wenn ich zurückschaue, hatte ich zwar eine tolle Karriere, aber ich habe nichts mit Sinn erreicht, außer dass meine finanziell abgesichert ist.“
Während er auf der Suche nach einem neuen Job war, wurde er auf Teach America aufmerksam.
Teach America ist eine gemeinnützige Organisation, das Lehrer an Schulen einsetzt, die in wirtschaftlich schlechteren Gegenden gelegen sind. Für mindestens zwei Jahre werden die Lehrer an die Schulen geschickt, um Schülern zu helfen, die nicht die gleichen Chancen wie andere Schüler in dem Land haben.
Dadurch kam Will an die Albermarle Road Middle School und ab dem 19. August begann er dort als Lehrer zu arbeiten.
Und das Abenteuer Schule begann großartig. Er baute sofort eine Bindung zu seinen 117 Schülern auf und er hatte endlich das Gefühl, als würde er etwas Sinnvolles machen. Doch im neuen Jahr fühlte er sich plötzlich schlecht.
Nach unzähligen Arztbesuchen und Untersuchungen kam heraus, dass er das Non-Hodgkin-Lymphom hat. Daraufhin musste er ins Krankenhaus, wo er sich einer aggressiven Behandlung unterziehen musste.
Zur gleichen Zeit wurden aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie auch die Schulen geschlossen und es stand von nun an Unterricht auf Distanz auf dem Lehrplan und immer mehr Menschen auf der Welt gingen in Quarantäne.
Obwohl Loesel, der selbst zwei Söhne hat, im Krankenhaus eine Chemotherapie begann, war er weiter für seine Schüler da und unterrichtete sie auch.
„Die Menschen fragen mich ‘Wie kannst du weiter vom Krankenhaus aus unterrichten?‘ und ich entgegne nur ‘So bin ich eben‘“, sagte er. „Ich habe so viel Arbeit investiert, um mit diesen Kindern in den vergangenen sechs Monaten eine Beziehung aufzubauen und sie alle bekommen Panik, weil sie nicht wissen, wie es weitergehen soll… und dann stellt man sich vor, ich würde ebenfalls verschwinden. Das wäre doch Wahnsinn.“
Er sagte zudem, dass es auch die Unterstützung der Kinder, neben dem seiner Familie und Freunde, ist, der ihm dabei hilft, diese unsichere und schwierige Reise zu bestreiten.
„Ich sehe ihre Gesichter und Emotionen“, sagte Loesel gegenüber FOX 46. „Wenn ich Chemotherapie habe, bin ich für vier Tage am Stück im Krankenhaus – dabei die Möglichkeit zu haben, mit den Kindern ein paar Stunden am Tag zu sprechen und mit ihnen gemeinsam etwas erarbeiten, ist einfach großartig. Ich habe großes Glück.“
Unterdessen wurde eine GoFundMe-Spendenseite für den tollen Lehrer ins Leben gerufen, um die Krankenhausrechnungen zu decken. Bislang konnten 13.700 Dollar gesammelt werden.
Will ist wirklich ein großartiger Lehrer und Mensch.
Wir beten für ihn, dass er die Krankheit besiegen und wieder zurück in seinen geliebten Klassenraum kehren kann, um dort die Kinder für ihre Zukunft vorzubereiten.
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