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Leipziger Uni-Klinik: Neue Krebs-Therapie schlägt bei Patienten gut an

Es ist eine der unheilbaren Krankheiten. Krebs.

Er kann in so vielen verschiedenen Teilen unseres Körpers ausbrechen und kann so viele Ursachen haben.

Im Laufe der Zeit bekam die Menschheit die Krankheit immer besser in den Griff, ohne sie wirklich komplett heilen zu können.

Ärzte aus dem Leipziger Uniklinikum haben nun eine neue Krebs-Therapie erstmals an einem Patienten angewendet. Das Ergebnis birgt riesige Hoffnungen

Leipzig: Eine Gen-Therapie soll der Schlüssel zur Heilung einer der verbreitetsten unheilbaren Krankheiten der Welt sein.

Die neue Krebs-Therapie wurde nun erstmals am Uniklinikum Leipzig eingesetzt. Ein Patient, der an Lymphdrüsenkrebs leidet wurde als erster Betroffener in der Uniklinik mit der neuen Therapie behandelt.

In einer Pressemitteilung teilte das Klinikum mit, dass „eine erfolgreiche Behandlung mit Kymriah zu einer deutlich verlängerten Lebenserwartung des Patienten oder – im besten Fall – sogar zu einer Heilung führen könnte.“

Krebs-Therapie Kymriah

Kymriah- das ist der Name der Therapie. Es ist eine Kombination aus Zell- und Gen-Behandlungen.

Wie erfolgreich die Behandlung ist, wird sich erst in mehreren Monaten wirklich sagen lassen.

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Trotzdem sind die Ärzte aus der Uniklinik Leipzig sehr zuversichtlich. Bereits in den ersten Tagen ist zu sehen, dass der Patient mit fortgeschrittene Lymphdrüsenkrebs sich immer besser fühlt. Sein Zustand, der sich stetig verbessert lässt darauf schließen, dass die Therapie angeschlagen hat.

Wie der Focus berichtet, gab Uwe Platzbecker, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I und Leiter des Bereichs Hämatologie und Zelltherapie, an:

„Bei ihm traten keine schweren Nebenwirkungen auf, das ist hervorragend“

Wie gut Krebs-Therapie anschlägt dauert

Ein wirklicher Erfolg ist die Gen-Therapie erst dann, wenn der Tumor nach drei Monaten nicht weiter wuchs und daraufhin dann nach einem Jahr mindestens zu Hälfte oder im besten Fall komplett verschwindet.

Die Therapie basiert auf dem Wirkstoff Tisagenlecleucel. Dieser manipuliert angereicherte Immunzellen des Patienten gentechnisch so, dass sie zielgenau auf einen bestimmten Tumor gehen können, so Platzbecker.

Diese Zellen werden zuvor entnommen und in ein spezielles Labor in den USA geschickt und danach wieder eingeführt.

„Neu ist dabei, dass kein Antikörper die Krebszelle bindet und zerstört, sondern die Immunzelle, also die T-Zelle selbst“

Foto: Stefan Straube / UKL – Uniklinik Leipzig

 

Nebenwirkungen und hohe Kosten

Vor allem die ersten Tage sollen kritisch sein. Der Körper hat veränderte Zellen in sich und kann darauf gereizt reagieren. Die Folge – schwere Nebenwirkungen. Von grippeähnlichen Symptomen bis zu hohem Fieber oder gar Lungenentzündungen und Nierenschäden.

Der Leipziger Patient wird in der Pressemitteilung jedoch als „nebenwirkungsfrei“ bezeichnet. Ein erster Teilerfolg.

Ist diese Phase überstanden, beginnen die neuen Zellen den „Angriff“ auf die Krebszellen, um diese zu zerstören.

Novartis, ein Schweizer Pharma-Konzern, hat die Therapie Kymriah hergestellt. Sie kostet rund 340.000€.

Die Leipziger Klinik bezeichnet den Einsatz als „wichtigen Meilenstein“. Vier Patienten haben von ihren Krankenkassen bereits eine Genehmigung erhalten, weitere fünf stehen noch auf der Warteliste.

Was für ein großartiger Erfolg!

Wir drücken die Daumen, dass weitere Behandlungen die Ergebnisse bestätigen.