Symbolbild: Gorodenkoff/Shutterstock

Razzia in Hamburg: Millionen-Betrug mit Krebs-Medikamenten – Ärzte und Apotheker involviert

Hamburg/Deutschland: Die Gesundheitsbranche ist zwar zum einen eine der wichtigsten und lebenserhaltendsten die es gibt, bietet allerdings ein enorme Fläche für Korruption, Betrug.

Oftmals sind Verbraucher und Patienten vollkommen ahnungslos, was hinter den Kulissen von Medikamenten und Pflege passiert.

Die Behörden haben nun wohl einen riesigen Skandal in Hamburg aufgedeckt. Ein Unternehmen und Ärzte und Apotheker sein involviert und hätten sich an Krebs-Medikamenten bereichert.

Millionen-Betrug mit Krebs-Medikamenten

Das ARD-Magazin Panorama und Zeit Online haben Recherchen gegen die Hamburger Firma ZytoService offengelegt, die dazu geführt haben, dass nun am Dienstagmorgen Hunderte Polizeibeamte mehrere Objekte im Raum Hamburg untersucht haben.

Im Rahmen der Razzia waren 420 Polizisten und sechs Staatsanwälte im Einsatz und durchsuchten 47 Objekte. Neben der Firmensitze in Hamburg wurden Privathäuser, Arztpraxen, Apotheken und ein Krankenhaus untersucht.

Was war passiert?

ZytoService ist Marktführer, wenn es um das Herstellen von Infusionen für Krebstherapien geht. Der Firma wird vor allem Betrug und Bestechung vorgeworfen.

Nach den Recherchen von Panorama und Zeit Online veranlasste die Wirtschaftsstaatsanwaltschaft die größte Razzia, die je in Hamburg angeordnet wurde.

Symbolbild: Gorodenkoff/Shutterstock

Ärzte und Apotheker involviert

Die Firma soll Ärzte und Apotheker bestochen haben und an einem illegalen Geschäftsmodell verdient haben. So seien sie an die Rezepte von Onkologen gekommen.

Seit Januar 2017 wurden betroffene Ärzte mit „Kickback“-Zahlungen von über einer halben Millionen Euro bezahlt. Dazu bekamen sie auch „rückzahlungsfreie Darlehen, Nutzung luxuriöser Fahrzeuge oder anderweitige geldwerte Zuwendungen“.

Dafür gab es die wertvollen Rezepte für die Krebs-Medikamente über die konzernnahe Apotheke. Trotzdem wurden sie abgerechnet.

Bei der Techniker Krankenkasse geht man von einem Betrug aus, der über 8,6 Millionen Euro mittlerweile beträgt.

 „Wir führen ein Ermittlungsverfahren gegen 14 Personen“, sagte Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der BILD.

Bereicherung über dem Kopf der Patienten

Sowohl die Apotheken, als auch die Hersteller profitieren enorm von dieser zusammengeschummelten Konstellation. Im Pharmabereich gelten die Rezepte für die Krebsmedikamente als reines Gold, da sie so lukrativ sind.

Krebspatienten werden von den behandelnden Ärzten und Ärztinnen zu Spezialapotheken geschickt, um dort die Rezepte für die Infusionen einzuholen.

Dabei können die Krebs-Medikamente bis zu 100.000 Euro kosten.

Sollte so ein wichtiges Thema wie unsere Gesundheit, so enorm vom Thema Geld gesteuert werden?

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