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Schimmelpilz im Brutkasten ihres Frühchens? Eltern mit schweren Vorwürfen an Uniklinik

Köln/Nordrhein-Westfalen: Die Geburt von Zwillingen ist grundsätzlich eine heiklere Sache, als die Geburt eines einzelnen Säuglings.

Wenn die Neugeborenen dann auch noch zu früh auf die Welt kommen, müssen sie besonders geschützt und betreut werden, damit sie gesund bleiben.

Ein Paar aus Nordrhein-Westfalen muss genau diese schwierige Zeit durchleben und wendet sich nun mit schweren Vorwürfen gegenüber der Uniklinik Köln an die Öffentlichkeit.

Zwillinge kommen in der 28. Schwangerschaftswoche

Vor drei Wochen wurden die Zwillinge des 40-jährigen Papas und der 38 Jahre alten Mutter geboren. Da war die 38-Jährige gerade in der 28. Schwangerschaftswoche.

Ihr Sohn konnte trotz der Frühgeburt in der Leverkusener Klinik bleiben und wird dort versorgt.

Seine Zwillingsschwester hat die Frühgeburt schlechter überstanden. Bei dem Frühchen wurde eine Hirnblutung festgestellt. Umgehend wurde die kleine nach Köln in das Uniklinikum gebracht. Nur dort konnte die notwendige OP durchgeführt werden.

Es ist schon so eine sehr kritische Lage für das kleine Frühchen, aber es sollte noch schlimmer kommen, wie die besorgten Eltern nun gegenüber dem EXPRESS erklärten.

Schimmelpilz im Brutkasten

Am vergangenen Mittwoch, 23.10., erreichte die Eltern eine Schocknachricht aus der Uniklinik: Das sowieso sehr labile Frühchen hat einen Schimmelpilz in ihrem Brutkasten.

„Gegen 10 Uhr sind wir darüber informiert worden. Der Oberarzt und zwei weitere Mediziner erklärten uns, dass solche Fälle eben auftreten können“, sagte der Vater dem EXPRESS.

Zufriedengeben tun sich die Eltern damit allerdings nicht. Während ihr Sohn in Leverkusen immer besser im Brutkasten wächst, kommt aus Köln diese Nachricht.

„Wir haben ja jetzt den direkten Vergleich mit der Klinik in Leverkusen

Während dort in Sachen Hygiene vorbildlich gearbeitet wird, muss man den Umgang mit dem Thema an der Uniklinik nur als abenteuerlich bezeichnen.“

Frühchen müssen besonders stark vor Keimen und Krankheitserregern beschützt werden, da ihr Immunsystem noch nicht richtig funktioniert.

Trotzdem seien in Köln Besucher mit nicht desinfizierter Kleidung und Lebensmitteln in die Frühchen-Station gekommen.

„Dieser Vorfall hätte verhindert werden können“

Vater des Frühchens

„Es kann auch im Krankenhaus immer etwas schief gehen. Die Ärzte sind keine Götter, das erwartet auch niemand. Aber dieser Vorfall hätte verhindert werden können, wenn man sich an die Vorschriften halten würde“, sagte der besorgte Papa.

Schwere Vorwürfe gegen Klinik

Er lässt nicht zu, dass sich die Klinik aus der Verantwortung zieht. Im Fall seiner Tochter soll ein unverantwortliches Verhalten an den Tag gelegt worden sein.

Brutkästen werden vor der Benutzung Proben entnommen. Diese muss 48 Stunden ruhen, um eine Bakterienfreiheit zu garantieren. Diese Zeitspanne soll unterschritten worden sein.

Es ist unklar, ob und wie der Schimmelpilz nun die Gesundheit von der kleinen Tochter beeinträchtigt. Klar ist nur, es hat die Entscheidung der Eltern über die Versorgung ihrer Tochter beeinträchtigt.

„Sollten die Hirnblutungen aufhören, wollen wir schnellstmöglich zurück in die Klinik nach Leverkusen.

„Der Vorfall hat zu einem kompletten Vertrauensbruch in die Uniklinik geführt.“

Früchhens; Köln; Uniklinik
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Statement von der Uniklinik

Der EXPRESS hat Klinikpresssprecher Christoph Wanko um eine Äußerung gebeten und diese daraufhin auch erhalten.

„Bei unseren routinemäßigen Kontrolluntersuchungen der Inkubatoren wurde bei einem Inkubator (Brutkasten) ein Umweltkeim gefunden, der überall natürlich vorkommen kann und der nicht meldepflichtig ist.“

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass der Keim in der geringst nachweisbaren Konzentration und nur in einem Brutkasten nachgewiesen wurde.

Tochter kämpft weiter

Es bleibt nur zu hoffen, dass der Pilz nicht die ohnehin schon beeinträchtigte Gesundheit der Kleinen weiter verschlechtert.

Die Worte ihres Papas zeigen, welchen Schmerz die Familie bereits bekämpfen musste und weiter kämpfen wird.

„Dass wir Angst um unser Kind haben, ist für uns keine neue Emotion mehr. Was überwiegt, ist der Ärger darüber, dass man es quasi hat kommen sehen“

Wir drücken die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet!

Wir sind stolz auf dich, kleine Kämpferin! Alles Gute für die Zukunft!