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Umweltverbände mit Forderung: Zahl der Nutztiere in deutscher Landwirtschaft soll sinken – für den Klimaschutz

Geht man heutzutage in den Supermarkt und kauft alltägliche Lebensmittel wie Wurst, Käse oder Milch ein, ist einem nicht bewusst, wie viel Arbeit dahintersteckt.

Natürlich in erster Linie für die Kühe, Schweine und Hühner, aber auch die Landwirte. Vom frühen Aufstehen bis hin zur richtigen Pflege der Tiere, auf einem Bauernhof gibt es immer etwas zu tun.

Doch solch eine Tierhaltung ist auch eine Belastung. Kohlendioxid und andere Gase werden dabei produziert und gelangen in die Umwelt, die sowieso schon durch Industrieabgase und weitere Schadstoffe belastet wird.

Damit aber trotzdem ein in Deutschland festgelegtes Klimaziel erreicht werden kann, fordern mehrere Umweltverbände Konsequenzen in der massenhaften Nutztierhaltung.

Wer schon einmal auf einem Bauernhof war, der wird wissen, wie niedlich Kühe oder Schweine sind, doch den meisten ist in diesem Moment wohl nicht bewusst, was solch eine Haltung der Umwelt antut.

Deswegen fordern jetzt Umweltverbände, die Zahl der Nutztiere in der deutschen Landwirtschaft zu senken, wie ntv berichtete.

Aus Sicht mehrerer Verbände kann nämlich das Klimaziel, das 2016 von der großen Koalition festgelegt wurde, nicht erreicht werden.

Dieses beinhaltet unter anderem eine Senkung der Emissionen um 31 bi 34 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990. Und dabei kommt die Massentierhaltung ins Spiel.

Bei dieser Tierhaltung, etwa von Kühen und Schweinen, werden Gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und weitere ausgestoßen. Diese sollen aber unter allen Umstände vermindert werden, geht es nach den Umweltverbänden.

Keine gravierende Änderung der Werte

Agrarexperte Martin Hofstetter von der Umweltorganisation Greenpeace sagt dazu:

„In den vergangenen 15 Jahren sind in Deutschland die Klimagase aus der Landwirtschaft weitgehend auf gleich hohem Stand geblieben.“

Er mahnt an, dass dafür die steigenden Tierbestände verantwortlich seien, die außerdem noch Erfolge in anderen Bereichen zunichtemachen würden. Demnach wären etwa 70 Prozent der Treibhausgase in der Landwirtschaft auf Tierhaltung inklusive Futteranbau zurückzuführen.

Laut des Landwirtschaftsministeriums gab es seit dem Jahr 2014 bis 2018 einen Rückgang etwa bei den Rindern um 6,4 Prozent. Dieser Rückgang soll sich auch fortsetzen, doch aus Sicht von Christian Rehmer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) reicht das nicht:

„Wir brauchen eine Bindung der Tierhaltung an die Fläche und zusätzlich Obergrenzen pro Standort.“

Dabei sollen vor allem Geflügel und Schweine weniger werden:

„Wiederkäuer auf der Weide haben eine wichtige Funktion für den Erhalt des Grünlands, das wiederum wichtig für den Klimaschutz ist.“

Auch für Christine Tölle-Nolting vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sind weniger Tiere für die Klimaziele unerlässlich. Denn damit wäre dann auch verbunden, dass insgesamt weniger Fleisch gegessen werden würde.

Regierung noch nicht mit konkreten Plänen

Ein Ansatz dabei wäre, dass in Regionen, wo „Intensivtierhaltung“ – sogenannte Megaställe – betrieben wird, die Anzahl der Tiere an die Fläche gekoppelt ist.

Zwar setzt Landwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) beim Thema Klimaschutz auf strengere Düngeregeln oder die Ausweitung des Bio-Anbaus, doch beim Thema Tierhaltung gibt es keine konkreten Ansatzpunkte.

Das kritisiert auch Greenpeace-Experte Hofstetter:

„Entweder hat die Landwirtschaftsministerin das Problem nicht erkannt oder sie traut sich nicht, sich mit der Fleisch- und Futtermittellobby anzulegen.“

Viele Landwirte seien zwar bereit, bei der Reduzierung der Emissionen mitzuhelfen, doch sie wollen dabei verständlicherweise auch Unterstützung.

Teile diesen Artikel, wenn man deiner Meinung nach alle Hebel in Bewegung setzen sollte, um das Klima zu entlasten und die Klimaziele zu erreichen.