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Wegen Überlastung: Jede dritte Operation wird ins Frühjahr verschoben – Kliniken legen Fokus auf Corona-Infizierte

Während die Corona-Pandemie für viele Menschen bedeutete, dass sie ihren Job verlieren, hat eine Berufsgruppe seitdem umso mehr Arbeit vor sich. Die Rede ist natürlich vom Gesundheitswesen, das seit Monaten unter erheblichem Druck steht und großen Gefahren ausgesetzt ist.

Denn durch massiven Personalmangel in vielen Kliniken müssen Krankenschwestern, Pfleger, Ärztinnen und Ärzte die fehlenden Arbeitskräfte durch noch mehr Einsatz kompensieren und sind gleichzeitig dem gefährlichen Coronavirus ausgesetzt.

Die Politik machte zwar in jüngster Vergangenheit weitreichende Versprechen, doch viele Arbeitnehmer beschweren sich, dass seitdem nicht viel passiert ist.

Doch sie sind nicht die Einzigen, die ebenfalls von diesem Missstand betroffen sind.

Wie ntv berichtete, erwarten Krankenhäuser aufgrund der aktuellen Corona-Neuinfektionen auch Einschränkungen im täglichen Betrieb.

„Absoluter Ausnahmezustand“ soll vermieden werden

Da unter allen Umständen eine Überlastung vermieden werden soll, müssen viele Operationen bis zum Frühjahr wohl hintenanstehen und bei einem „absoluten Ausnahmezustand“ würden die Einschnitte möglicherweise noch weiter gehen.

Dahingehend rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) damit, dass die Regelversorgung in Kliniken bis ins kommende Frühjahr aufgrund der Corona-Pandemie massiv eingeschränkt sein könnte.

Gerald Gaß, Präsident der DKG, sagte dazu:

„Bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf dem aktuellen Niveau, werden wir bis zum nächsten Frühjahr massive Einschränkungen bei den planbaren Eingriffen haben.“

Zudem gab er an:

„Mindestens jeder dritte planbare Eingriff wird nicht stattfinden können.

Wenn es gut läuft, wird sich die Zahl der Neuinfektionen in dem kommenden Wochen auf dem jetzigen Niveau, mit täglich knapp unter 20.000 Fällen im Wochenschnitt stabilisieren.“

Hohe Anzahl als Covid-19-Patienten erwartet

Das bedeute, dass Mitte Dezember bis zu 6.000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen behandelt würden.

Gaß mahnte darüber hinaus, dass die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen vierfach so hoch sei und dann bei mehr als 20.000 Patienten liegen dürfte.

Das sei zwar für die Krankenhäuser gerade noch verkraftbar, aber nur unter der Voraussetzung, dass planbare Eingriffe deutlich reduziert würden.

Sollten hingegen die Zahlen der Neuinfektionen wieder ansteigen, werden die Kliniken laut DKG-Präsident dazu gezwungen, die Regelversorgung in wenigen Wochen noch weiter einzuschränken.

Für Gaß gibt es in diesem Fall nur eine Option:

„Sollte auch das nicht reichen, müssen flächendeckend Normalstationen geschlossen werden und Patienten, dort wo es vertretbar ist, vorzeitig entlassen werden.“

Nur dann stünde genug Personal zur Versorgung der Intensivpatienten zur Verfügung:

„Das wäre der absolute Ausnahmezustand.“

Diesen Ausnahmezustand wünscht sich natürlich niemand in Deutschland. Umso wichtiger ist es, sich an die Regeln zu halten und aufeinander achtzugeben.

Teile diesen Artikel, um jeden Einzelnen noch einmal daran zu erinnern, in was für einer prekären Lage sich das Gesundheitswesen mit ihren Mitarbeitern befindet.