Quelle: Anjo Kan/SHutterstock

Griechenland soll schwimmende Barriere gegen Flüchtlinge um Insel Lesbos aufbauen

Griechenland: Erst vor einigen Tagen erklärte sich Berlin erneut bereit, mehr Flüchtlingsfamilien mit kleinen Kindern aufzunehmen, als sie eigentlich aufnehmen müssten.

Immer wieder betonen Mitarbeiter von Humanitären Organisationen und Politiker, wie sehr die Menschen in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln und an der türkischen Grenze unsere Hilfe benötigen.

Die Zustände in den völlig überfüllten Lagern sind dramatisch, die Stimmung in den betroffenen Regionen mittlerweile mehr als angespannt.

Nun berichtet die Nachrichtenagentur AFP von einem Vorhaben der griechischen Regierung. Demnach soll Griechenland eine schwimmende Barriere planen, die Flüchtlingsboote von den Ufern fernzuhalten.

Schwimmende Barriere gegen Flüchtlinge

Das griechische Verteidigungsministerium soll laut AFP eine kilometerlange, meterhohe und schwimmende Barriere in der Ägäis aufbauen wollen.

So sollen Migranten und Flüchtlinge, die über kleine oft illegale Flüchtlingsboote nach Lesbos wollen, aufgehalten werden.

In den kommenden zwei Wochen soll die schwimmende Barriere dafür bereits aufgebaut sein. Am Ende August soll dann die drei Kilometer lange Barriere fertig sein.

Bereits im Januar hatte das zuständige Ministerium eine Ausschreibung veröffentlicht, bei der es um die Installation von „schwimmenden Schutzsystemen“ in der Ägäis geht.

Knapp eine halbe Millionen Euro soll das System kosten und fortan Boote daran hindern, nach Lesbos zu kommen.

Amnesty International zeigte sich verstört von der Planung. Für die Menschenrechtsorganisation sei nun die Möglichkeit in Gefahr, dass Menschen, die helfen wollen, keine Chance mehr haben.

„Dieser Plan wirft beunruhigende Fragen darüber auf, wie Retter weiterhin den Menschen helfen können, die die gefährliche Überfahrt über das Meer wagen.“

Quelle: Anjo Kan/SHutterstock

Armut, Hunger, Krankheit

Insgesamt ist die humanitäre Lage in den Flüchtlingslagern auf Lesbos besorgniserregend. Hundertausende Menschen versuchen über das Meer nach Lesbos zu kommen, um von dort weiter nach Europa zu reisen.

Derzeit, seit Beginn der Pandemie, kommen zwar immer weniger flüchtige Menschen auf der Insel an.

Doch ob es auch so bleibt ist vollkommen unklar. Ohnehin kommen auch so genug Menschen in den schweren Überfahrten ums Leben und verenden hilf- und schutzlos im Mittelmeer.

Sind die Maßnahmen Griechenlands verständlich und nachvollziehbar? Darf so das Leben von Menschen in Not noch weiter aufs Spiel gesetzt werden?

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