Uganda: Wenn man heiratet, geht man zumindest in Deutschland davon aus, dass sich die Partner gegenseitig sehr gut kennen und in unserer Idealvorstellung nicht mal Geheimnisse voreinander haben.
Dies kann ein Imam aus Uganda ganz und gar nicht behaupten. Er fällt auf einen Trickbetrüger rein und verliert dadurch nicht nur Teile seines Vermögens, sondern auch seine religiösen Pflichten als muslimischer Geistlicher.
Er heiratete versehentlich einen Mann und entdeckt erst zwei Wochen nach der Eheschließung, dass er eine, in Uganda strikt verbotene, homosexuelle Ehe führt.
Imam heiratet unwissentlich einen Mann
Uganda ist schon seit Jahren in der Kritik von Menschenrechtlern. Wie viele andere afrikanische Länder hat auch Uganda harte Strafen gegen Homosexualität in ihrem Grundgesetz verankert.
Nun hat ausgerechnet ein Imam, also ein muslimischer Geistlicher, für eine riesige Debatte über Homophobie und homosexuellen Ehen ausgelöst.
Der Mann hat unwissentlich einen anderen Mann geheiratet. Erst zwei Wochen später wurde dem Imam klar, dass er gar keine Frau geheiratet hatte.
Er wurde trotz der Tatsache, dass er auf einen Betrüger reingefallen ist, von allen religiösen Verplichtungen entbunden.
Seiner „Frau“, wurde „unnatürliches“ Vergehen vorgeworfen.
Auf Twitter veröffentlichte eine lokale Tageszeitung ein Hochzeitsfoto der unerkannten gleichgeschlechtlichen Ehe.
Muslimischer Geistlicher fällt auf Betrüger rein
Wenn ein muslimischer Geistlicher einen Mann heiratet, ist das in einem Homosexuell-kritischem Land wie Uganda ein Skandal.
Der Imam selbst beteuert, dass er keine Ahnung von der eigentlichen Identität des Betrügers wusste.
Kurz nach der Hochzeit wurde der Partner des Imam wegen des mutmaßlichen Diebstahls eines Fernsehers festgenommen.
Dabei hat die Untersuchung der Polizei ergeben, dass er ein Mann sei.
Die Moschee des Imams meldete sich zu Wort und erklärte, dass der muslimische Geistliche Seelsorge brauchte, weil seine „Braut“ „sich weigerte, sich beim Schlafen auszuziehen“.
Zwei Wochen nach der Eheschließung hatten sie immer noch keinen sexuellen Kontakt, da der Betrüger angab, seine Periode zu haben.
Die „Braut“ wollte sich wohl Vermögen des Imams erschleichen. Dieser hatte gar der Tante eine Mitgift von unter anderem zwei Ziegen, zwei Beuteln Zucker und einem Koran überlassen.
Die Verwandte des Mannes erklärte später, dass sie nicht wusste, dass es sich um einen Mann handelt, da sie diesen erst als Frau im Erwachsenenalter kennengelernt hatte.
Homosexualität verboten
In Uganda ist Homosexualität gesetzlich verboten. Immer wieder wurde versucht, noch schärfer dagegen vorzugehen.
Todesstrafen durch Erhängen wurden teilweise als Strafen ausgesprochen.
Dabei wird die gleichgeschlechtliche Liebe oftmals als „Krankheit“ oder „Verfluchung“ und nicht natürlich angesehen.
Westliche Länder haben immer wieder mit Strafen gegen das Land gedroht, sollte die verschärften Gesetze gegen Homosexualität durchgesetzt werden.
Was für eine skurrile aber auch bedrückende Geschichte. Auch in Europa ist das Streitthema Religion und Homosexualität ein vorherrschendes Problem.