Türkei: Femizide sind leider noch immer in weiten Kreisen der Welt ein grausames, gesellschaftliches Problem. Das Frauen gezielt von ihren Partnern ermordet werden, ist auch heute noch das Resultat gescheiterter Beziehungen.
Die Partner können oftmals nicht verkraften, dass die Frau sich trennen will oder anderen Lebensentscheidungen trifft. Hinzu kommt. dass die Position der Frau in der Gesellschaft noch immer oftmals unberechtigter Weise geringer eingestuft wird als die der Männer.
Laut Rosa-Luxemburg-Stiftung wurden im vergangenen Jahr 117 Frauen von ihren (Ex-)Partnern in Deutschland getötet. 191 weitere entkamen den Mordversuchen gerade noch.
Ein Fall aus der Türkei entsetzt nun über die Grenzen des Landes hinaus die Menschen, nachdem ein eigentlich als Unfall aufgefasster Tod eine dramatische Wendung nahm.
Kurz nachdem ein Mann mit seiner schwangeren Frau glückliche Fotos schießt, soll er sie absichtlich von einer Klippe gestoßen haben.
Alles nur um ein paar Tausend Euro von der Versicherung zu ergaunern…
Mann soll schwangere Ehefrau von Klippe gestoßen haben
Wer nur die Fotos, die das Ehepaar auf einer Klippe nahe des türkischen Ferienorts Fethiye gemacht hatte, sieht, geht wohl von einer glücklichen Beziehung aus.
Doch nur wenige Augenblicke nach den Selfies, war die Frau tot. Die im siebten Monat schwangere Ehefrau stürzte von der 300m hohen Klippe in den Tod.
Es war der Sommer 2018, in dem die 32-jährige Schwangere von der Klippe viel. Ihr 40 Jahre alter Ehemann Hakan A. erklärte, dass er ihr nach den Fotos das Handy reichen wollte, als er seine Frau nur noch schreien hörte, während sie von der Klippe fiel.
Doch Staatsanwaltschaft und Behörden hatten Zweifel an der Richtigkeit der Aussagen des Mannes. Seine Frau und er sollen drei Stunden auf den Klippen gewesen sein.
Mehrere Selfies, auf denen beide lächeln, vor der malerischen Kulisse, sollen unterstreichen, wie glücklich das Paar war.
Jedoch soll der Mann laut Anklage nur auf einen unbeobachteten Moment gewartet haben, um seine Frau kurz nach diesen Fotos, in den Tod gestoßen zu haben:
Ehemann wollte Geld
Laut türkischen Medienberichten hegten die Behörden schnell Zweifel am Ablauf und begannen die Ermittlungen gegen den Ehemann der verstorbenen, schwangeren Frau.
Die 32-jährige Semra A. soll von ihrem Mann bewusst und langfristig geplant ermordet worden sein.
Demnach habe er nur auf einen unbemerkten Moment gewartet, um seine Frau nach den Fotos von der Klippe in die Tiefe zu stoßen.
Hintergrund soll dabei gewesen sein, dass der Mann laut Staatsanwaltschaft extra noch zuvor eine Unfallversicherung für seine schwangere Frau abgeschlossen habe.
Über 400.000 Lira, also rund 47.000 Euro standen dadurch dem Mann, nach einem Unfalltod seiner Frau zu.
Der Bruder von Semra erklärt später, wie es für die Familie der Verstorbenen war, nachdem die Leiche aus der Gerichtsmedizin abgeholt wurde:
„Hakan saß mit uns im Auto. Die Herzen meiner Familie und mir waren gebrochen, aber Hakan schien nicht mal traurig zu sein.“
Die Vorwürfe gegen den Mann verdichteten sich erst 2,5 Jahre nach der Tat. Im November 2020 wurde dann schließlich die Festnahme des 40-Jährigen beantragt.
Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft, sollte er verurteilt werden, droht dem Mann eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Unser Beileid und Mitgefühl gelten der Familie der verstorbenen Frau.