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Amazonas steht so sehr in Flammen wie noch nie: Im August wurden 7.766 Feuer gezählt, wohl mit Absicht

Im Zuge der Corona-Pandemie konnte man weltweit beobachten, dass sich die Natur ein Stück weit erholt und auch die Tiere ihr Territorium zurückerobern.

Es wurden Delphine im sauberen Wasser in den Grachten von Venedig entdeckt, man konnte Berge aus weiter Entfernung erkennen, weil die Fabriken geschlossen waren und ihre Schadstoffe nicht mehr ausspucken konnten.

An diesen Beispielen kann man sehen, was der Mensch diesem Planeten und den Lebewesen antut.

Doch auch wenn es positive Beispiele gibt, in manchen Teilen der Erde hört die Zerstörungswut noch lange nicht auf, wie die Bild berichtete.

Aktuell 7.766 Brände im Amazonas

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet konnten nämlich zwischen dem 1. Und 30 August ganze 7.766 Feuer gezählt werden, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe auswerten konnte.

Diese Zahl ist gleichbedeutend mit dem höchsten jemals gemessenen Wert, seit es die Erhebung, die 1998 begann, gibt.

Der Bundesstaat Amazonas, der in etwa halb so groß wie ganz Deutschland ist und in dem ein großer Teil des Regenwaldes liegt, musste darüber hinaus vermelden, dass die Anzahl der Brände im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent angestiegen sei.

Zwar gilt der August als einer der trockensten Monate in der Region, allerdings fängt das Amazonas-Gebiet nicht von alleine Feuer.

Experten gehen davon aus, dass die meisten Brände gelegt wurden, damit Flächen für Landwirtschaft und Viehzucht erschlossen werden konnten.

Dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, seit dem 1. Januar 2019 im Amt, wird von Umweltschützern vorgeworfen, dass er die Brände billigend in Kauf nimmt. Er gilt nämlich als Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas-Gebiets und dafür die Umwelt- und Kontrollbehörden gezielt geschwächt.

Das Institut Inpe schätzt, dass im ersten Amtsjahr Bolsonaros die Entwaldung um 85 Prozent zugenommen hat.

Maria Laura Canineu, Brasilien-Direktorin bei Human Rights Watch, sieht eine schreckliche Entwicklung:

„Solange Brasilien die Entwaldung nicht wirksam eindämmt, ist damit zu rechnen, dass die Brände jedes Jahr weitergehen.“

Luftverschmutzung lag bereits über Grenzwert

Bereits im Jahr 2019 wurde der Amazonas von verheerenden Bränden heimgesucht und mehr als 2.000 Menschen mussten aufgrund von Atemwegsproblemen in Krankenhäusern behandelt werden.

Laut des Reports „The Air is Unbearable“ (Die Luft ist unerträglich), der vom Amazonas-Umweltforschungsinstitut IPAM, dem Institut für gesundheitspolitische Studien IEPS und der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlicht wurde, sind 2.195 Fälle auf die Brände im Jahr 2019 zurückzuführen.

Im August des vergangenen Jahres waren fast drei Millionen Menschen in 90 Gemeinden des Amazonas-Gebiets der schädlichen Luftverschmutzung ausgesetzt.

Der empfohlene Grenzwert wurde laut der Weltgesundheitsorganisation WHO überschritten.

Die finanziellen Interessen scheinen nach wie vor über denen zu stehen, die Natur zu erhalten oder zu schützen.

Teile diesen Artikel, wenn du auch schockiert über diese neue Zahlen bist und hoffst, dass der Amazonas in irgendeiner Form gerettet werden kann.