Foto: Symbolbild/Pixabay

Berlin: Senat lässt 61 Bäume für Radweg fällen, der dann nicht gebaut wird – „Planungen verschränkt“

Aus verschiedenen Gründen muss die Natur unter den Plänen von uns Menschen leiden. Sei es wegen der Holzgewinnung oder aus Platzgründen.

Insbesondere beim Straßenbau müssen direkt großflächig Bäume, Sträucher und auch die Lebewesen in diesen Gebieten weichen, damit der Mensch in Zukunft die Möglichkeit hat, dort mit seinem Auto oder Fahrrad lang zu fahren.

Daher muss man als Unbeteiligter zumindest hoffen, dass die Natur auch zum Nutzen des Menschen verschwindet und sie nicht grundlos weichen muss.

In Berlin wurde jetzt allerdings ein Fall publik, bei dem ganze 61 Bäume gefällt wurden, sie aber im Endeffekt hätten stehenbleiben können.

Um die Natur und speziell Bäume zu erhalten, lassen sich Umweltaktivisten viel einfallen. Sie bauen beispielsweise Baumhäuser oder ketten sich an sie, damit sie unter keinen Umständen gefällt werden können.

Dazu kam es im folgenden Fall zwar nicht, doch die Bäume hätten bei besserer Planung gerettet werden können.

Wie die Berliner Morgenpost nämlich berichtete, wurden im Berliner Bezirk Spandau nach einem Senatsbeschluss 61 Bäume gefällt. Grund dafür: Der Bau eines neuen Radwegs entlang der Heerstraße, zwischen der Stößenseebrücke und der Freybrücke.

Doch allem Anschein nach kam es dabei zu einem dramatischen Planungsfehler.

Gegenüber dem RBB gab die Senatsverwaltung für Verkehr diesen Fehler zu und zog laut einer Mitteilung die laufende Ausschreibung zum Bau dieses Radwegs zurück.

Anderes Projekt im Vordergrund

In der Mitteilung heißt es wortwörtlich:

„Grund ist der jüngste Fortschritt beim Projekt der geplanten Radschnellverbindung zwischen Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau (Westroute), die in wenigen Jahren auch auf der Heerstraße entlangführen wird.“

Weiter ist zu lesen:

„Die erste Informationsveranstaltung zur Westroute am Dienstag im Rathaus Charlottenburg hatte diese klare Präferenz ergeben. Nun sollen die Pläne zum Ausbau des Radwegs mit denen zur künftigen Radschnellverbindung verschränkt werden.“

Bäume sind verloren

Die Pläne werden demnach „verschränkt“, das heißt, das Fällen der Bäume wäre von Anfang nicht nötig gewesen, bringt sie trotz dieser Erkenntnis aber natürlich auch nicht wieder zurück.

Doch nicht nur diese Aussage hinterlässt viele Fragezeichen.

Es ist außerdem ungewöhnlich, dass entlang einer Straße dutzende Bäume gefällt werden, damit dort ein Radweg entstehen kann.

Wer für dieses unsinnige Abholzen verantwortlich ist, lässt sich nicht sagen, doch es hinterlässt ein ungutes Gefühl, wenn man bedenkt, dass die Bäume nicht gefällt hätten werden müssen.

Man kann nur hoffen, dass alle Beteiligten aus diesem Fall lernen und zukünftig keine Entscheidungen mehr treffen, die unnötigerweise zu Schaden der Natur führen.

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