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Berlin: Stadt kauft etwa 6.000 Wohnungen von Immobilienkonzern zurück – für rund 920 Millionen Euro

Wer in Europa in eine Großstadt ziehen möchte, der muss sich bei der Wohnungssuche meist gegen viele weitere Mitbewerber durchsetzen.

Denn durch die Wohnungsknappheit in Städten wie Berlin, München oder Hamburg sind Wohnungen rar gesät und gleichzeitig auch sehr beliebt.

Insbesondere in beliebten Wohngegenden stehen die Menschen Schlange, um eine der begehrten Plätze zu ergattern.

Weil viele Städte in der Vergangenheit ihre Sozialwohnungen an Immobilienunternehmen verkauften, wurde die Kritik an den Städten immer lauter.

Deutschlands Hauptstadt Berlin hat diese wohl angenommen und ist jetzt tätig geworden.

Mit etwa 3,5 Millionen Einwohnern ist Berlin die bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands und es scheint, als hätte die Stadt dadurch keine Sympathiepunkte verloren, im Gegenteil.

Sie gilt als eine der beliebtesten Städte in Europa und Menschen wollen nach wie vor nach Berlin ziehen.

Um diesem Ansturm weiter stand zu halten und gegen die Wohnungsknappheit anzugehen, hat die Stadt jetzt laut Berichten der Welt Geld in die Hand genommen und tausende Wohnungen von einem Immobilienkonzern zurückgekauft.

Tausende Wohnungen

Dabei handelt es sich um 6.000 Wohnungen und 70 Gewerbeeinheiten in zwei Bezirken, genauer gesagt in Berlin-Spandau und Berlin-Reinickendorf.

Die Stadt bezahlt dafür 920 Millionen Euro und wie Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) sagte, handele es sich um ehemalige Sozialwohnungsbestände des Unternehmens GSW, das mittlerweile zur Deutsche-Wohnen-Gruppe gehört.

Die Gewobag, die kommunale Gesellschaft in Berlin, ließ am Donnerstagabend verlauten, dass sie die Wohnungen vom luxemburgischen Immobilienkonzern Ado Properties übernimmt.

Lompscher sagte dazu:

„Mit dem Erwerb von knappe 6.000 Wohneinheiten schließen wir heute den größten Rekommunalisierungsankauf in der Geschichte Berlins ab.

Die Fehler, die in der Vergangenheit mit dem Verkauf dieser Bestände gemacht wurden, können wir nicht rückgängig machen, wohl aber den Mieterinnen und Mietern die Sicherheit zurückgeben, die sie durch die zwischenzeitliche Privatisierung verloren hatten.“

Beide Parteien zufrieden

In einer Mitteilung von Ado Properties wurde Ran Laufer, CEO von Ado Properties S.A., zitiert:

„Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Vertrag mit Gewobag abschließen konnten.“

Demnach entspreche der Verkauf der Wertschöpfungsstrategie der Gesellschaft und dazu gehöre nicht nur der Erwerb wertsteigernder Immobilien, sondern auch der Verkauf von Objekten, wenn sich die Gelegenheit zu Bedingungen biete, die für das Unternehmen vorteilhaft sind.

Die Gewobag hatte erst Mitte Juli diesen Jahres 670 Wohnungen auf der Berliner Karl-Marx-Allee zurückerworben, wobei der Kaufpreis aber nicht genannt wurde.

Dieser Konflikt wurde als Symbol für die Mietmisere in deutschen Großstädten auserkoren.

Ein großartiges Zeichen, was die Stadt Berlin mit diesen Rückkäufen setzt.

Man darf gespannt sein, ob das Land noch weiter investiert oder ob weitere Städte dieses Vorgehen auch umsetzen.

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