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Berlin: Vater missbrauchte seine kleine Tochter 281-mal

Wenn der „Badetag“ zum schlimmsten Tag der Woche wird. Wenn die Ausflüge mit der Familie keinen Spaß, sondern Angst verbreiten. Wenn die Kindheit zu einer grausamen Alptraum wird.

So ergeht es Kindern, die von Angehörigen oder Bekannten missbraucht und vergewaltigt werden.

Die Kinder haben durch ihre körperliche Überlegenheit keine Chance, sich dagegen zu wehren. Wenn der Missbrauch zum Alltag wird, gibt es keine ruhige Sekunde, keinen sicheren Ort mehr für die Opfer.

In Berlin wird seit Donnerstag, den 22. August, ein Familienvater angeklagt, seine Tochter innerhalb von 5 Jahren 281-mal vergewaltigt zu haben.

Berlin/Deutschland: Alles soll mit dem „Badetag“ angefangen haben. Die damals neun Jahre alte, einzige Tochter eines mittlerweile 63-jährigen Berliners, soll von ihrem Vater in der Badewanne missbraucht haben.

1998 soll es sich zum ersten Mal zugetragen haben. Daraus entwickelte sich eine jahrelange Misshandlung. Der Mann soll sich später auch in seinem oder ihrem Bett, bei Familienausflügen im Wohnwagen oder im Schlauchboot, auf seine Tochter gestürzt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm 281 Fälle des Missbrauchs vor. Zwischen April 1998 und Oktober 2003 misshandelte er sie.

„Ich hatte mich in meine Tochter verliebt“, erklärt der 63-jährige nun vor Gericht.

Vater missbrauchte seine kleine Tochter 281-mal

Das Opfer hat sieben Brüder. Als sie jünger war, hatte sie nie den Mut aufbringen können, ihnen etwas vom Missbrauch zu erzählen.

Generell soll niemand von den Vorgehen mitbekommen haben. Die Frau war oftmals nicht Zuhause oder war so eingeschüchtert, dass sie nie in der Lage war, sich gegen den Mann zu stellen.

Auch die sieben Söhne trauten sich nie in abgeschlossene Räume gelangen zu wollen. „Aufgrund seines Gewaltregimes in Form von Verboten und Schlägen“ waren sie „derart eingeschüchtert gewesen“.

„Der Angeklagte machte sich zunutze, dass er der kindlichen Zeugin körperlich weit überlegen war, so dass ihr ein Wegdrücken des Vaters, wie sie das beim ersten Mal noch versucht hatte, nicht gelingen konnte“, hieß es in der Anklage.

Der Vater will dies allerdings nicht so stehenlassen. Er erklärt, dass ihm „keine Situation bewusst“ ist, „in der mir meine Tochter zu verstehen gab, dass sie meine Nähe nicht wollte.“

Anzeige erst 2018

Der Missbrauch ist erst aufgeflogen, als das Opfer erwachsen wurde. Als junge Frau traute sie sich zwei ihrer Brüder an. Diese trieben ihren Vater anschließend dahin, dass er sich 2018 selbst anzeigte.

Im April 2019 nahm die Polizei ihn daraufhin fest. Seitdem sitz der gelernte Elektriker in Untersuchungshaft.

„Frau und Kinder distanzieren sich von mir. Warum wenden sich alle von mir ab? Ich stehe doch zu dem, was ich getan habe.“, will der Täter selbstmitleidig erklären.

Bei solch einer Tat ist kein Platz für Selbstmitleid. Es ist unverzeihlich und zerstört das gesamte Lebens seiner Tochter.