Dramatischer Großbrand bei Berlin: „Sowas haben wir noch nicht einmal im Krieg erlebt“

Rauchschwaden ziehen über die deutsche Hauptstadt, der Brandgeruch ist überall vernehmbar. Ein riesiger Waldbrand südwestlich von Berlin hat bereits mehr als 600 Menschen aus ihren Häusern vertrieben.

Während die Feuerwehrleute südlich von Potsdam mit den Flammen kämpfen, werden Berliner angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

„So was haben wir noch nicht einmal im Krieg erlebt“, beschreibt die 76-jährige Anita Biedermann die Lage. Angst hat sie bei ihrer Evakuierung am Donnerstagabend aber keine, berichtet Welt.de. Nur das Nötigste nimmt die Rentnerin mit auf die Reise via Sonderbus in ein Notquartier, wo sie den Waldbrand abwarten wird.

Sie ist eine von mehr als 600 Menschen aus den umliegenden Dörfern Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen südlich von Potsdam, die bereits ihre Häuser verlassen mussten. Die Stadthalle im nahegelegenen Treuenbrietzen dient als Not-Unterkunft, doch die meisten Geflüchteten kommen bei Verwandten unter.

400 Fußballfelder

Mit rasender Geschwindigkeit breitete sich das Feuer am Donnerstagnachmittag aus, bis eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder in Flammen stand. Teilweise sei das Feuer nur hundert Meter von Orten entfernt, warnt die Polizei.

Die Löscharbeiten gestalten sich besonders schwierig, weil der Boden mit alter Munition aus dem Zweiten Weltkrieg belastet ist, berichtet Spiegel.de. Wasserwerfer, Löschhubschrauber und Bodentruppen der Feuerwehr kämpfen mit vereinten Kräften gegen den Waldbrand. Am Freitagmorgen versuchten die Einsatzkräfte, das Feuer mit einem Radlader und einer großen Planierraupe einzudämmen.

Die größte unter den verschiedenen Brandstellen war Berichten der brandenburgischen Polizeidirektion West zufolge einen Kilometer breit und drei Kilometer lang. Ersten Erkenntnissen nach sind die Brände an mehreren Stellen ausgebrochen.

Für Brandenburg ist es der vorläufig traurige Höhepunkt eines besonders schlimmen Waldbrandjahres. Mehr als 400 Waldbrände habe es bereits gegeben, meint der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel. Besonders die Monokulturen aus Kiefernwäldern sind brandgefährlich.

Hilfsbereitschaft bei der Bevölkerung

Wie oft in Zeiten der Not, rücken die Betroffenen zusammen und bieten einander Schutz und Hilfe. Zahlreiche Bürger haben sich bei der Stadthalle gemeldet, um fremde Menschen aufzunehmen, meint Ralf Gronemeier, Leiter des Bürgeramtes. Auch Rentnerin Biedermann hätte ein solches Angebot wahrnehmen können, doch sie blieb lieber in der Turnhalle: „Wir schlafen nicht, wir machen einen drauf.“

Unsere Gedanken sind bei den Feuerwehrleuten im Einsatz und den vielen Betroffenen des wütenden Großbrandes.

Teilt diesen Beitrag, um die Warnungen der Polizei zu verbreiten.