Drastischer Schritt der Gesetzgeber in Frankreich: Frankreich setzt Handyverbot an Schulen durch

Im Unterricht waren Smartphones bereits jetzt untersagt. Nun geht das französische Parlament noch einen Schritt weiter: Schüler bis 15 Jahre dürfen ihre Handys laut einem neuen Gesetz auf dem ganzen Schulgelände und sogar auf Ausflügen nicht mehr verwenden.

Doch die neue Regelung hat auch Kritiker – vor allem bei besorgten Eltern.

Das französische Parlament hat ein umfassendes Verbot von Handys in Schulen durchgesetzt. In der Nationalversammlung in Paris waren es Abgeordnete von Emmanuel Macrons Regierungspartei La République en Marche und Liberale, die für das Gesetz stimmten, während sich Vertreter linker und konservativer Parteien enthielten.

Laut neuer Regelung müssen sich vor allem Schüler in Vor- und Grundschulen und der Sekundarstufe I von ihren Handys verabschieden, berichtet die Zeit. Damit sind Schüler im Alter von drei bis 15 Jahren betroffen. In höheren Stufen gebe es ebenfalls die Möglichkeit, ein Verbot einzuführen, was jedoch individuell entschieden werden soll.

Ein Handyverbot an französischen Schulen gibt es bereits seit 2010, doch Pausenhöfe waren bisher von jeder Regelung ausgeschlossen.

Wahlkampfversprechen eingehalten

Mit dem Handyverbot setzt Frankreichs Technologie-affiner Präsident Macron ein Versprechen durch, das er im Wahlkampf gegeben hat. Cathy Racon-Bouzon, die federführende Abgeordnete, beschrieb die Verbreitung von Smartphones auf Schulhöfen als folgenreich, „besonders wegen ihrer Auswirkung auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit„.

Es schade dem Schulklima und den Beziehungen der Schüler untereinander, wenn alle Kinder in der Pause nur auf ihre Bildschirme starren, so der Bildungsminister Jean-Michel Blanquer. Zudem würden Smartphones den Zugriff auf pornografisches und gewaltverherrlichendes Material erleichtern.

Ohne Handys sollen sich Schüler künftig besser auf das Wesentliche konzentrieren können. Auch Mobbingfällen, die oft über Handykameras auf Schulhöfen gefilmt werden, soll mit dem Verbot die Stirn geboten werden.

Kritik bei den Eltern

Neben Handys sind auch andere Geräte wie Smartwatches oder Tablets verboten. Ausnahmen gelten dann, wenn die Gadgets im Unterricht selbst benötigt werden, oder für Kinder mit Behinderung.

Überraschenderweise kommt die Kritik am neuen Gesetz nicht nur von Seiten der um ihre Smartphones gebrachten Schüler. Auch Eltern, die sich mittlerweile daran gewohnt haben, ihre Kinder immer erreichen zu können, sehen das Gesetz kritisch.

Auch von der Opposition, die das Gesetz für eine „reine PR-Aktion“ hält, hagelt es Kritik. Schulen wäre es nämlich bereits vor seiner Verabschiedung frei gestanden, komplette Verbote zu verhängen. Nun sei es umgekehrt, und Schulen könnten Ausnahmen durchsetzen. Aber im Prinzip habe sich nicht viel verändert.

Zudem bleibt die Frage nach der Art und Weise der Umsetzung des Verbots. Noch ist unklar, ob Lehrer die Handys jeden Morgen konfiszieren werden.

Was haltet ihr vom kontroversen Gesetz in Frankreich? Würdet ihr ein Handyverbot auch in Deutschland befürworten? Teilt diesen Artikel und lasst es und in den Kommentaren wissen!

 

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