Foto: @Privatbahnmag/Twitter.com

Dresden: Busfahrer sorgen mit Schild in Fenster für Aufregung – „Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer“

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, der hat für gewöhnlich die Wahl zwischen Bus, Bahn oder der U-Bahn, abhängig von der Stadt natürlich.

Weil diese Fortbewegungsmittel das Stadtbild derart mitbestimmen, fällt es dementsprechend auch auf, sobald eine Veränderung an ihnen festzustellen ist.

Eine solche fiel dem 23-jährigem Peter Dörffel an einem Bus in Dresden auf, wie die Berliner Morgenpost berichtete.

Demnach stieg der Mann an diesem Morgen in einen Bus der Linie 90 und sah ein Bild im Fenster hängen:

https://twitter.com/Privatbahnmag/status/1206914681748803584

Auf dem offensichtlich selbstgebasteltem Schild auf der vorderen Tür des Busses stand „Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer“, das Dörffel kurzerhand auch fotografierte.

Durch die Benutzung der Frakturschrift, die augenscheinlich den Eindruck von etwas „Ur-Deutschem“ erwecken soll, könnte die Botschaft klar sein: Ausländer sind in diesem Bus nicht unbedingt willkommen.

Zwar hat der Verfasser des Textes einen Rechtschreibfehler missachtet – er schrieb „Deutscher“ groß – allerdings hat es wohl seine öffentliche Wirkung erreicht.

Zwar hat der Fahrer des Busses keine polizeilichen Ermittlungen befürchten, er ist bei einem Subunternehmen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) angestellt, allerdings ließ ein Sprecher des DVB gegenüber der Sächsischen Zeitung wissen:

„Dieser Fahrer wird ab sofort nicht mehr auf Linien der DVB fahren.“

Weil im Laufe des Tages noch ein weiteres Schild bei einem anderen Bus in Dresden, auf der Linie 85, von einem weiteren Fahrgast entdeckt wurde, vermutet die Zeitung, dass diese Aktion wohl unter den Busfahrern abgesprochen sein könnte.

Weiter könnte es damit zusammenhängen, dass geplant ist, serbische Busfahrer auf den Linien einzusetzen.

Aufgrund von Personalmangels und dem Ausscheiden vieler Busfahrer in den kommenden Jahren, die in Rente gehen, plane das Unternehmen, mit Busfahrern aus Serbien dagegen zu steuern.

Weil die Verkehrsbetriebe außerdem immer größeren und mehr Linien befahren wollen, wird die Personalnot immer größer.

Für Altenpfleger Peter Dörffel war das Schild geradezu ein Schock:

„Mich hat das erschrocken, am meisten, dass es mich gar nicht mehr so überrascht.“

So etwas scheint langsam normal zu werden.“

Fremdenhass wurde größer

Besonders in Sachsen sind in jüngster Vergangenheit fremdenfeindliche Bewegungen und Partien mit rassistischen Parolen und Aufmärschen für Aufsehen gesorgt.

Auf Twitter gelangte das Bild aus dem Bus zuerst an die Öffentlichkeit und viele Nutzer brachten daraufhin ihren Ärger zum Ausdruck:

„Was zur Hölle soll das“ oder „Montags in Dresden: Busfahrer bringt seine Kollegen in Misskredit.“

Ein Sprecher der DVB wies noch einmal darauf hin, wie sehr das Unternehmen diesen Vorfall nimmt und was den Vertragspartner auf der Linie 90 erwartet:

„Wir haben deutlich gemacht, dass dieser Herr nicht mehr auf unseren Linien eingesetzt wird.“

Zwar haben die beiden betreffenden Busfahrer wohl für die erhoffte Aufmerksamkeit gesorgt, allerdings könnte dieser Schuss auch nach hinten losgehen und ihren Job gefährden.

Allerdings ist klar, dass dieser Vorfall von allen Beteiligten aufgeklärt werden muss.