Jetzt geht der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München zu Ende. Es hat gute 5 Jahre und 430 Prozesstage gedauert.
Die Urteile sind jetzt gefallen. Der NSU-Prozess war einer der längsten und aufwendigsten der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Der Vorsitzende am Oberlandesgericht in München, Richter Manfred Götzl, sprach heute Morgen das Urteil: Beate Tschäpe, die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, ist wegen zehnfachen Mordes schuldig gesprochen worden.
Damit wurde die 43-jährige zur Höchststrafe, lebenslanger Haft, verurteilt.
Eine lebenslange Haft kann frühestens nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.
Und die Urteile der Mitangeklagten?
Die höchste Strafe der Mittäter bekam der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben, er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt. Holger G. wurde zu drei Jahren Haft und André E. zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Die geringste Strafe erhielt Carsten S., er bekam nur drei Jahre Haft als Jugendstrafe.
Zurzeit werden heftige Defizite bei der Aufklärung der NSU-Verbrechen kritisiert.
Eine Menschenmenge von 150 Personen wartete bereits seit sieben Uhr heute Morgen vor dem Gerichtsgebäude, einige hatten sich schon am Vorabend dort versammelt.
Die Demonstranten hielten Plakate mit Aufschriften wie: „Wieviel Staat steckt im NSU?“. Die Proteste gegen das NSU-Verfahren wurden von der bundesweiten Kampagne „Kein Schlussstrich“ schon vorher angekündigt.
Findet ihr, dass die Strafen der Täter gerechtfertigt sind? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
