Quelle: Bundeswehr/Instagram

Empörung um Bundeswehr-Foto: Hakenkreuz-Uniform wird als „Retro-Mode“ bezeichnet

Deutschland: Umso mehr sich die Gesellschaft den sozialen Netzwerken um Facebook, Twitter oder Instagram hingibt, umso mehr versuchen auch alteingesessene Institutionen wie die Bundeswehr, diese Medien für sich zu nutzen.

Über ihren Instagram-Account will die Bundeswehr die junge Zielgruppe erreichen, eine modernes, attraktives Image aufbauen und Reichweite generieren.

Mit dem Image aufbauen hat es nun eher gar nicht geklappt. Viel mehr steht der Bundeswehr ein selbstgemachter Skandal im Haus.

Empörung um Bundeswehr-Foto

Die Bundeswehr hat sich eine Welle der Empörung eingefangen.

Auf ihrer Instagram-Seite veröffentlichte sie ein Foto einer Wehrmachtsuniform mit Eisernen Kreuzen und einem Verwundeten-Abzeichen mit Hakenkreuz.

Dazu stand auf dem Foto:

„Auch #Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture.“

Oben auf der Uniform ist der Schriftzug „Retro“ eingebaut.

Die Hakenkreuz-Uniform stammt aus einer Ausstellung im Militärhistorischen Museum Dresden, über die die Bundeswehr in ihrer Instagram-Story berichtete.

Das Foto mit der Uniform wurde mittlerweile gelöscht.

Quelle: Bundeswehr/Instagram

„Gedankenlos“ und „unsensibel“

Die Reaktion im Internet lies nicht lang auf sich warten. Mode der Nationalsozialisten als „Retro-Mode“ und auf „lustige“ Art und Weise zu bezeichnen stößt vielen sehr auf.

Die BILD-Zeitung hat das Ministerium dazu befragt.

„Der Text zum Bild ist tatsächlich missverständlich“, heißt es. Außerdem ist das Foto „gedankenlos“ und „unsensibel“.

Der zuständige Mitarbeiter wird zur Sprache gebeten.

Was dieses Bundeswehr-Foto besonders in ein komisches Licht rückt, ist, dass erst vor kurzem ein Leitfaden für die sozialen Medien veröffentlicht wurde.

Demnach sollen die Mitarbeiter ihren Arbeitgeber „authentisch, stolz und mit Freude präsentieren„.

Das ist wohl etwas in die Hose gegangen.

Auch wenn es ein unbedachter Witz gewesen ist, man sollte sich gerade aus Sicht der Bundeswehr, sehr bedacht mit dem Thema der Nationalsozialisten und unserer Vergangenheit auseinandersetzen.