Der folgende Fall, der sich in Halle an der Saale ereignete, wirft für alle Beteiligten viele Fragen auf und noch ist nicht klar, wie und warum es dazu kam.
Im Mittelpunkt stand dabei ein sechsjähriges Mädchen, das wohl Opfer einer Entführung wurde, doch die genauen Umstände werden zurzeit noch ermittelt.
Dabei hatte das Mädchen in erster Linie aber großes Glück, wie die Hamburger Morgenpost berichtete.
Als nämlich zwei Jogger am vergangenen Sonntagmorgen an der Saale unterwegs waren, wurden sie auf laute Hilferufe aufmerksam. Wie sie kurz darauf bemerkten, kamen diese von einem Mädchen und die Retter zögerten keine Sekunde und sprangen in das eiskalte Wasser, um es an Land zu ziehen.
Es war nahezu Rettung in letzter Sekunde. Denn aufgrund der niedrigen Temperaturen hätte das Mädchen wohl nicht viel länger in dem Fluss überlebt.
Sonntagmorgen noch in der Wohnung gesehen
Später wurde bekannt, dass das Kind am selben Tag noch gegen 7:30 Uhr morgens in der Wohnung von seinen Eltern gesehen wurde, doch dann plötzlich verschwand, was den Fall so mysteriös macht.
Die Eltern meldeten ihre Tochter auch sofort als vermisst, wurde dann etwa eine Stunde von den genannten Joggern aus der Saale gerettet.
Die Sechsjährige kam daraufhin in ein Krankenhaus, wo es ihr laut Ärzten „den Umständen entsprechend“ geht, ihr Zustand sei stabil.
Nach ersten Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft soll das Mädchen, das nur einen Schlafanzug trug, am frühen Sonntagmorgen von einem unbekannten Mann „höchstwahrscheinlich überwiegend auf dem Arm“ durch die Innenstadt getragen worden sein.
Über den Marktplatz von Halle bis zur Saale sind es mehrere Hundert Meter.
Von diesem unbekannten Mann wurden in der Zwischenzeit zwei Phantombilder erstellt und veröffentlicht. Er soll im Alter von 20 und 40 Jahren sein.
Die neunköpfige Ermittlungsgruppe „Elsa“ erhofft sich mithilfe dieser Bilder Hinweise aus der Bevölkerung:
Dabei hoffen die Beamten, dass jemand schon vor halb neun Uhr morgens auf das Mädchen im grau-beigen Schlafanzug mit Tiermotiven aufmerksam wurde. Das Kind ist etwa 1,25 Meter groß, schlank und lange dunkelblonde Haare.
Aus ermittlungstaktischen Gründen teilte die Polizei nicht mit, ob unter den bisher eingegangenen Hinweisen schon eine heiße Spur sei.
Die Staatsanwaltschaft betonte gleichzeitig aber, dass gegen die Eltern weiterhin nicht ermittelt wird.
Ein Fall, der zweifellos viele Fragen aufwirft.
Hoffentlich führen die Phantombilder zu einem ersten Ermittlungserfolg und der Verdächtige kann schnellstmöglich gefasst werden.