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Jahrestag: Rosinenbomber machen sich aus den USA auf den Weg nach Berlin – dürfen aber nicht landen

Sobald man in Not ist, hofft man mit jeder Faser seines Körpers, dass einem geholfen wird und das im besten Fall auch noch in naher Zukunft.

Insbesondere wenn es schon so dramatisch ist, dass es um Leben und Tod geht. In solchen Momenten kommt es auf jede Sekunde an.

Das dachten sich bestimmt auch die Menschen, die im Jahr 1948 im abgeriegelten Westteil von Berlin von der Außenwelt abgeschnitten waren und Hilfe jeder Art angewiesen waren.

Dadurch kamen die sogenannten Rosinenbomber ins Spiel, die Lebensmittel und andere wichtige Fracht lieferten.

Um an diese Hilfe zu erinnern, machten sich rund 20 Rosinenbomber aus den Vereinigten Staaten von Amerika auf den Weg nach Berlin, mit an Bord hatten sie Süßigkeiten, die sie eigentlich über der Stadt verteilen wollten.

Doch als sie die Hauptstadt Deutschlands erreichten, kam zu ihrem Ärger alles ganz anders.

Viele von uns haben nicht mehr miterlebt, was es heißt, in Not zu leben und auf die Hilfe von außerhalb angewiesen zu sein.

Doch der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch, wie schwierig die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war und wie schlecht es Deutschland damals ging im Vergleich zu heute.

Besonders die Menschen, die im Westen Berlins lebten, hatten vom 24. Juni 1948 an eine schwere Zeit vor sich.

Die Sowjets hatten nämlich von diesem Datum an alle Autobahnen, Eisenbahnlinien und Wasserwege nach West-Berlin versperrt und die Menschen waren auf Hilfsgüter der Westalliierten angewiesen.

Um die dringend benötigten Waren nach Berlin zu bekommen, entschieden sich die Amerikaner, Briten und Franzosen mithilfe einer Luftbrücke zu helfen. In diesem Zusammenhang entstand dann der Begriff der Rosinenbomber.

Auf diese Weise wurden bis zum 12. Mai 1949 fast zwei Millionen Tonnen Lebensmittel und Kohle nach West-Berlin geschafft, was wiederum knapp 280.000 Flüge innerhalb eines Jahres zur Folge hatte.

Umso wichtiger ist es, in der heutigen Zeit an solch historische Ereignisse zu erinnern.

Von Amerika nach Berlin

Deswegen machten sich zum Jahrestag 20 Rosinenbomber aus den USA auf den Weg nach Berlin, doch was sie dann dort erlebten, war laut Focus alles andere als gastfreundlich.

In Oldtimer-Flugzeugen machten sich die Piloten auf den Weg zum Tempelhofer Feld, sodass Zuschauer alles genau beobachten konnten und die Möglichkeit hatten, Erinnerungsfotos davon zu schießen.

Auf dem Weg dorthin mussten die Amerikaner fünf Zwischenstopps einlegen und Temperaturen von bis zu minus zehn Grad im Cockpit über Grönland aushalten. Weiter hatten sie noch über 2.000 Kilogramm Süßigkeiten an Bord, das sie eigentlich der Bevölkerung von Berlin verschenken wollten.

Doch dazu kam es nicht, die benötigte Genehmigung fehlte den Piloten nämlich.

Sie durften sogar auch nicht landen und waren dementsprechend bedient, als sie endlich in Berlin ankamen, dort aber nur über die Stadt fliegen durften.

Wiederholung wohl ausgeschlossen

Gegenüber der Bild sagte der US-Pilot Sherman Smoot:

„Ich bin sehr verärgert über die Entscheidung. Richtig angepisst.“

Seiner Meinung nach hätten die benötigten Genehmigungen rechtzeitig ausgestellt werden können, wenn die Politiker nur richtig gewollt hätten.

Mehrere Hunderttausend Dollar habe die gesamte Reise gekostet und deswegen steht für Smoot eins fest:

„Wir werden nie wiederkommen.“

Ein Sprecher des Berliner Bürgermeisters verteidigte sich gegenüber Bild und ließ die Öffentlichkeit wissen, dass man trotz verlängerter Fristen nicht alle nötigen Unterlagen erhalten habe.

Eine wirklich großartige Aktion der Amerikaner, um an diese schreckliche Zeit von vor 70 Jahren zu erinnern.

Unerklärlich ist allerdings, wie den Piloten die Landung und weitere Aktionen verboten werden konnten.

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