In der rheinischen Metropole Köln wurde am vergangenen Freitag aufgrund der hohen Rate an Neuansteckungen die Reißleine gezogen.
Das heißt, es gilt ab Freitagabend 0:00 Uhr eine Ausgangssperre, die von nun an täglich von 21:00 bis 5:00 Uhr gelten soll. Menschen, die sich nicht daran halten, droht eine hohe Geldstrafe.
Doch schon am ersten Tag der verhängten Maßnahmen gibt es einen ersten Fall, der alle Beteiligten aus Politik und Polizei sprachlos macht, wie RTL berichtete.
Illegale Party mit Medizinern und Lehrkräften
In einer Laube im Stadtteil Westhoven musste die Polizei nämlich am Samstagabend eine illegale Party auflösen, wie ein Sprecher am Sonntag bestätigte.
Nach ersten Angaben sollen sich dort 30-35 Personen versammelt haben, unter ihnen Medizinerinnen bzw. Mediziner sowie Lehrerinnen und Lehrer.
Als die Beamtinnen und Beamten eintrafen, sollen mehrere Gäste versucht haben, sich zu verstecken oder zu fliehen. Eine Sprecherin der Stadt gab an, dass mehrere der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Medizinerinnen bzw. Mediziner gewesen seien.
Es soll zeitnah geprüft werden, ob die Partygäste, die im medizinischen Bereich arbeiten, in Kliniken der Stadt Köln arbeiten.
„Wir sind doch alle geimpft“
Laut weiteren Berichten sollen einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit „Unverständnis“ auf den Polizeieinsatz reagiert haben.
Von den Anwesenden waren Sätze wie „Wir sind doch alle geimpft“, „Ich bin selber Arzt“ und „Diese Maßnahme ist doch lächerlich“ zu hören. Darüber hinaus soll es Hinweise auf Drogenkonsum gegeben haben.
Eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sei angefertigt worden.
Entsetzt zeigte sich dagegen Oberbürgermeisterin Henriette Reker über den Vorfall in der von ihr regierten Stadt:
„In unserer jetzigen Situation in der Pandemie eine Party mit vielen Menschen zu feiern, ist unverantwortlich – besonders, weil die Feiernden, bei denen es sich angeblich um angehende Mediziner gehandelt hat, es hätten besser wissen müssen.“
Den Gästen der illegalen Party droht nun ein Bußgeld, denn es wurde eindeutig gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen.
Man darf seit Freitagabend lediglich nur noch mit einem triftigen Grund die Wohnung verlassen, etwa wenn man zu einer Ärztin bzw. einem Arzt muss, dienstliche Tätigkeiten ausübt oder Kranke begleitet.
Es ist wirklich unerklärlich, wie man sich in der derzeitigen Situation wissentlich gegen die Beschränkungen entscheiden und eine Party feiern kann.
Anhand solcher Vorfälle wird deutlich, dass uns allen noch weiter Weg bevorsteht.