Wer als Mutter oder Vater mit seinem Kleinkind unterwegs ist, der setzt es in der Regel in einen Kinderwagen und geht davon aus, dass es dort sicher ist.
Dieser ist nämlich nicht nur praktisch, um auch weitere Utensilien, die wichtig für das Baby sind, mitzunehmen, sondern auch bequem für das kleine Kind. Auf diese Weise kann man fast problemlos einkaufen oder auf Reisen gehen.
Zudem können Eltern relativ sicher sein, dass dem Baby dort nichts passiert und man hat es auch jederzeit im Blick. Oder kann schnell reagieren, sollte es doch zu einem Vorfall kommen.
So geschehen am vergangenen Freitag am Hauptbahnhof in Mönchengladbach (NRW), wie die Bundespolizei Sankt Augustin in einer Pressemitteilung berichtete.
Mutter mit Baby in Kinderwagen unterwegs
An diesem Tag war nämlich eine 19-jährige Mutter mit ihrem Baby unterwegs gewesen, als es dort um 11:50 Uhr zu einem beinahe folgenschweren Fall gekommen wäre.
Eine 57-jährige Frau mit polnischer Staatsangehörigkeit trat nämlich im Personentunnel auf die junge marokkanische Mutter heran und begann, die Füße des Kleinkindes zu streicheln.
Doch das war ihr anscheinend nicht genug. Plötzlich öffnete die Frau blitzschnell den Sicherheitsgut des einjährigen Babys und hob es aus dem Kinderwagen.
Während sie anschließend sogar behauptete, dass das Kind ihres sei, versuchte die Mutter, ihr Kind wieder zurückzubekommen. Die 57-Jährige ließ das Baby aber nicht los und erst als die 19-Jährige mit einem stärkeren Ruck an ihrem Kind zog, hatte die Mutter es wieder bei sich.
Sofort wandte sie sich von der Tatverdächtigen ab, damit es nicht erneut zu einem Kampf um ihr Baby kam.
Tatverdächtige wird festgenommen
In der Zwischenzeit war bereits die Bundespolizei alarmiert worden und diese machte die Mutter und ihr Kind auf Gleis 4 ausfindig. Gegenüber den Beamtinnen und Beamten gab die Frau an, dass die Täterin, die versucht hatte, ihr Kind wegzunehmen, noch im Zug RB 27 befinde.
Die Polizei konnte daraufhin die 57-Jährige vorläufig festnehmen und forderte sie auf, den Zug zu verlassen.
Zusammen mit ihrem Baby begleitete die Mutter die Bundespolizei auf die Wache, konnte sie aber kurz darauf, nachdem die Polizistinnen und Polizisten feststellten, dass beide wohlauf waren, in Begleitung ihres Bruders wieder verlassen.
Im weiteren Verlauf machte die Festgenommene unterdessen einen sehr verwirrten Eindruck und sie berichtete, dass sie erst vor kurzem aus einer psychiatrischen Behandlung entlassen worden war.
Das Ordnungsamt und ein Arzt, die zu Hilfe gezogen wurden, entschieden dann, die Frau erneut in eine stationäre psychiatrische Betreuung zu übergeben.
Wegen Entzuges Minderjähriger sowie Körperverletzung wurde ein Strafverfahren gegen die 57-jährige Frau eingeleitet.
Zum Glück konnte die Mutter sich durchsetzen und ihr Baby wieder an sich nehmen.
Man kann nur hoffen, dass die wohl verwirrte Frau und Täterin als nächstes Hilfe bekommt, dass es nicht ein weiteres Mal zu solch einem Vorfall kommt.