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Österreich: Schüler (9) wird im Unterricht von drei Mitschülern bewusstlos gewürgt – vor den Augen der Lehrerin

Für viele Kinder ist die Schule, außerhalb der Corona-Pandemie, ein geschützter und sozialer Raum, in dem sie weitere Stufen des Erwachsenwerdens nehmen.

Sie treffen dort auf weitere Kinder in ihrem Alter, knüpfen erste Freundschaften und vieles mehr.

Allerdings können die Erfahrungen sehr unterschiedlich sein und jeder verbindet eigene Gefühle mit der Schulzeit. Gute wie leider schlechte.

Eigentlich sollten die Lehrkräfte auch im Notfall eingreifen, doch ein Fall, der gerade das Nachbarland Österreich erschüttert, zeigt, dass diese nicht immer für ihre Schülerinnen und Schüler da sind, wie Heute berichtete.

An einer Grundschule in Graz soll es nämlich zu einem unfassbaren Vorfall gekommen sein.

Schüler wird im Unterricht bewusstlos gewürgt

Mitten im Unterricht wurde ein neun Jahre alter Schüler nicht nur von drei seiner Mitschüler geschlagen, sondern auch so lange gewürgt, bis dieser schließlich bewusstlos wurde. Der Vorfall in dieser dritten Klasse soll sich bereits Ende März ereignet haben, wurde aber erst jetzt publik.

Und was noch schlimmer war: die Lehrerin der Klasse griff erst ein, als der Junge bereits bewusstlos war.

Zwar gelang es der Pädagogin, den Hauptverantwortlichen „zu bändigen“, allerdings waren es die anderen Schülerinnen und Schüler, die mutig eingriffen und die anderen beiden Jungen von dem Opfer wegzogen.

Die Mutter des Neunjährigen zeigt sich nicht nur entsetzt über diesen Vorfall, sondern auch über die Art der Kommunikation der Schule:

„Ich wurde erst am Nachmittag über diesen Vorfall informiert. Mein Sohn hatte Todesangst und ich konnte nicht für ihn da sein.“

Mitschüler kein Unbekannter bei der Polizei

Später kam heraus, dass der „Anführer“ der Schläger bereits in der Vergangenheit für einen Polizeieinsatz gesorgt hatte. Zusammen mit Rettungskräften mussten die Beamtinnen und Beamten im Vorjahr wegen des Neunjährigen mit Migrationshintergrund zum Einsatz.

Er spreche außerdem „immer wieder davon, sich oder andere umzubringen und drohte sogar, die Schule in die Luft zu sprengen.“

Konsequenzen seitens der Schuldirektion habe es bislang laut eines Berichts aber nicht gegeben.

Die Mutter des nun angegriffenen Jungen habe sich nach dem gewaltsamen Vorfall „selbst und zum widerholten Male an die Bildungsdirektion gewandt.“

Sie sagt dazu:

„Mir geht es jetzt nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, dass uns endlich geholfen wird. Nicht nur mein Sohn hat Angst davor, in die Schule zu gehen.“

Die Direktion verweist im Zuge dessen darauf, dass von ihrer Seite laufend entsprechende Schritte gesetzt wurden:

„Dazu zählen etwa der Einsatz eines Beratungslehrers und schulpsychologisches Personal.“ Jetzt habe man einen „intensiven Begleitungsprozess veranlasst, der ein gewalt- und angstfreies Klassenklima sicherstellen soll.“

Erste Konsequenzen gab es für die drei Schläger mittlerweile aber schon: sie wurden suspendiert.

Der „Anführer“ bis zum 23. April, die anderen beiden Jungen dürfen ab kommenden Montag wieder in die Schule.

Die Polizei hat unterdessen erste Ermittlungen eingeleitet.

Ein fürchterlicher Fall, der wieder einmal zeigt, dass an Schulen viel mehr Personal benötigt wird, um die Schülerinnen und Schüler angemessen zu betreuen.