Auf einer Reise können jederzeit unvorhergesehene Dinge passieren und dadurch die gesamte Fahrt zu einer einzigen Tortur werden lassen.
Sei es, dass ein Koffer fehlt, der Boardingpass nicht aufzufinden ist oder man zu später am Gate ankommt. Es gibt nichts, was nicht schon einmal vorgekommen ist. Selbst wenn man sich schon darauf eingestellt hat, dass das Flugzeug verspätet starten wird, kann man noch überrascht werden.
Das erlebten in diesen Passagiere, die eigentlich vom Flughafen Manchester ins spanische Alicante fliegen wollten, wie die Welt berichtete.
Zunächst wurde den Beteiligten mitgeteilt, dass der Flug davor war auszufallen, weil der Pilot nicht anwesend war.
Passagier meldet sich freiwillig
Doch dann ergab sich eine unkonventionelle Lösung: Einer der Passagiere des EasyJet-Flugs und Familienvater erklärte sich bereit, den Flug nach Spanien zu übernehmen. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber der deutschen Zeitung.
An die Öffentlichkeit gelang dieser besondere Vorgang, weil Michelle Potts auf ihrem Facebook-Account davon berichtete und der Post für Aufsehen sorgte.
Sie schreibt, dass sie sich hätte beeilen müssen, weil die Anzeige ihres Fluges plötzlich von „verspätet“ auf Abfertigung sprang. Als sie dann am Gate nachfragte, wurde lediglich gesagt:
„Unser Pilot ist verschwunden. Aber ein Typ, der auch den Flug gebucht hatte, wird das Flugzeug fliegen.“
Dabei merkte Michelle mit einem lachenden Smiley an, dass der Freiwillige ja zum Glück ein Pilot gewesen sei und sie und ihr Mann sehr dankbar waren, denn ohne den überraschenden Piloten wäre der Flug wohl ausgefallen.
Bei dem Mann handelt es sich um Michael Bradley, der selbst EasyJet-Pilot ist und mit seiner Frau sowie seinem kleinen Jungen auf dem Weg in den Urlaub war.
In einem Video, das auf Facebook veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie Michael den Passagieren über das Mikrofon erzählt, warum er als Pilot einsprang.
Er beschreibt die Situation, dass er gesehen habe, dass der Flug Verspätung hat und rief daraufhin bei EasyJet an:
„Ich sagte ihnen, dass ich meine Lizenz und meinen Ausweis dabei habe. Wenn Sie einen Gefallen brauchen und ich einspringen soll, würde ich es tun.“
Fluggesellschaft ruft kurz danach zurück
Nur 38 Sekunden später hätte ihn EasyJet zurückgerufen und gefragt: „Bitte können Sie das Flugzeug nach Alicante fliegen?“
Weil er es ja schon angeboten hätte, stand dem nichts im Wege und auch die Flugpassagiere waren begeistert und applaudierten ihm nach seiner kurzen Ansage.
Eine Sprecherin von EasyJet zeigte sich gegenüber Welt erleichtert:
„Wir sind einem unserer Piloten sehr dankbar, der sich am 2. September freiwillig gemeldet hatte, den Flug zu übernehmen, als er mit seiner Familie von Manchester nach Alicante in den Urlaub gereist ist.“
Das hatte natürlich Auswirkungen auf alle Flüge:
„Dadurch konnten unsere Passagiere zu ihrem Zielflughafen gebracht werden.“
Weiter sagte sie, dass dieser Einsatz das Engagement der Crew unterstreiche.
EasyJet stellte zudem klar, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten wurden und weil der Pilot zuvor vier Tage frei gehabt habe, gut ausgeruht gewesen sei.
Glück im Unglück für alle Passagiere könnte man da sagen.
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