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Rostock: Wegen gesundheitsgefährdender Bakterien in der Ostsee kommt Frau ums Leben – weitere Erkrankungen bekannt

An heißen Sommertagen gehört es für viele Menschen einfach dazu, an einen See oder auch ans Meer zu fahren, abhängig davon, wie weit man entfernt wohnt.

In solche Momenten freut man sich in der Regel nur darauf, endlich ein paar Sonnenstrahlen zu genießen und mit entsprechender Abkühlung den Tag zu verbringen. Sorgen oder Ängste hat man dagegen kaum welche.

Umso erschreckender ist der folgende Vorfall, bei dem eine Frau nichtsahnend ein Bad in der Ostsee nahm und später an den Folgen der sich dort befundenen Bakterien verstarb.

Dass fast überall Bakterien lauern, die sowohl gefährlich als auch ungefährlich sein können, sollte jedem Menschen klar sein.

Natürlich kann man sich durch Maßnahmen gegen sie schützen, doch in manchen Situationen, wie etwa dem Baden im Meer, ist man diesen hilflos ausgeliefert. Erst recht dann, wenn man nicht einmal weiß, dass dort gesundheitsgefährdende Bakterien existieren.

Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete, wurde das jetzt tragischerweise einer älteren Frau zum Verhängnis und sie musste einen Besuch an der Ostsee mit dem Leben bezahlen.

Demnach sei sie dort mit gesundheitsgefährdenden Vibrionen in Berührung gekommen, was zum ersten Todesopfer dieses Sommers in Mecklenburg-Vorpommern führte.

Durch ihr fortgeschrittenes Alter zählte die Frau leider auch zur Gruppe der immungeschwächten Personen, wodurch sie noch anfälliger für mögliche Erkrankungen war.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales registrierte neben dem Todesfall außerdem noch vier weitere Erkrankungen durch Vibrionen-Infektionen.

Gegenüber der Ostsee-Zeitung sagte Martina Littmann, Leiterin der Abteilung Gesundheit im Landesamt:

„Alle Betroffenen gehörten zu den bekannten Risikogruppen.“

Erhöhte Temperaturen fördern Wachstum

Aufgrund des Datenschutzes gab das Amt aber keine Angaben darüber, wo sich die ältere Frau infiziert hatte und woher sie stammte.

Littmann berichtete außerdem:

„Vibrio-Bakterien vermehren sich vor allem bei einem Salzgehalt ab 0,5 Prozent und ab einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius stark.“

Im Zuge des Klimawandels und den steigenden Temperaturen in der Ostsee wächst also auch die Gefahr von Vibrionen-Infektionen.

Im Sommer 2018 hatte das Amt 18 Erkrankungen gezählt, von denen drei Menschen daran starben.

Obwohl es mit den Jahren immer mehr solcher Erkrankungen gibt, 2003 waren es nur zwei Betroffene und einer starb, gehören die Untersuchungen auf Vibrionen nicht zum Untersuchungsprogramm der Kreis-Gesundheitsämter.

Symbolbild von einem Strand in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Kirk Fisher/Shutterstock.com

Littmann mahnt in diesem Zusammenhang an, die Informationen sofort an Ärzte weiterzugeben:

„Da auch häufig Urlauber aus anderen Bundesländern betroffen sind, ist die Weitergabe von Informationen auch über die Landesgrenzen hinaus sehr wichtig.“

Bei Anzeichen umgehend zum Arzt

Nur dann könne eine zeitnahe Behandlung begonnen werden, die auch zum erwünschten Ziel führt.

Vibrionen sind stäbchenförmige Bakterien, die vorrangig im Meer vorkommen und schwere und tödliche Infektionen auslösen können. Solche Keime befallen Hautverletzungen und können in seltenen Fällen schwere Wundinfektionen hervorrufen.

Laut Gesundheitsamt gehören Menschen mit chronischen Grundleiden wie Lebererkrankungen oder Diabetes und Menschen mit einer Immunschwäche zu den Risikogruppen.

Passt also bei eurem nächsten Badetag auf und solltet ihr in irgendeiner Form Symptome aufweisen, sucht umgehend einen Arzt auf.

Wir sind mit unseren Gedanken bei der Verstorbenen und ihrer Familie.

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