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Tierquäler erschießt trächtige Delfin-Mama – bereits der 21. Mord dieser Art

Als im Frühling ein Großes Tümmler-Weibchen an einem Strand in Mississippi angeschwemmt wurde, war niemandem klar, dass sie  das Opfer eines grausamen Verbrechens war.

Der Mann, der den Delfin entdeckte, meldete sich beim Institut für die Erforschung von Meeressäugetieren, das in solchen Fällen Autopsien anstellt. Weil der Delfin jedoch keine Anzeichen von Gewalteinwirkung hatte, wurde eine Untersuchung nicht sofort angestellt – ein Fehler.

Erst im Juli sezierten Tierärzte den Delfin, und machten eine erschreckende Entdeckung: In der Lunge des Tieres steckte die Kugel, die sein Leben beendet hatte. Jemand hatte die werdende Delfin-Mutter erschossen, und damit nicht nur ein Leben beendet: Das Große Tümmle-Weibchen war trächtig.

Nun ist eine Belohnung von 11.500 Dollar für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Denn bei diesem Delfinmord handelt es sich nur um den jüngsten Vorfall einer Mordserie, die Jahre zurückreicht. Angriffe auf Delfine werden im nördlichen Golf von Mexiko Experten zufolge immer häufiger.

Von Florida bis nach Texas sind seit 2002 insgesamt 21 Delfine mit Schusswunden aufgetaucht. Zwei weitere wurden mit Pfeilen massakriert – ein Tier sogar mit einem Schraubenzieher durchbohrt. Der kranke Trend wirft viele Fragen auf. Wer kommt auf die Idee, Delfine zu töten?

Domino-Effekt der Fütterung wilder Tiere

Es ist ein Akt der Tierquälerei, wie er bei anderen Tieren – etwa Hunden oder Katzen – häufiger vorkommt. Derartige Attacken gegen Delfine ist die Öffentlichkeit hingegen weniger gewohnt.

Im Gespräch mit der New York Times nennt Stacey Horstman die Vorfälle das Ergebnis des „Domino-Effekts“ der Fütterung wilder Delfine. Die Koordinatorin für den Artenschutz der Großen Tümmler weist darauf hin, dass Delfine zutraulicher werden, wenn Menschen sie mit Futter versorgen, und dieses Verhalten auch ihren Jungtieren beibringen.

Es ist wirklich wie mit jedem anderen wilden Tier, wie etwa Bären im [Nationalpark] Yellowstone,“ so Horstman. „Wenn Delfine gefüttert werden, verändert es ihr Verhalten.

Als die Delfin-Mutter getötet wurde, stand die Geburt ihres Kalbs kurz bevor. Experten befürchten nun, dass sie nicht das einzige oder letzte Opfer eines Delfin-Killers war.

Wenn jemand anfängt, Tiere zu erschießen, bleibt es in der Regel nicht nur bei einem,“ meint Moby Solangi vom Institut für die Erforschung von Meeressäugetieren. „Es ist wie bei einem Serienmörder.“

Nun hoffen die Tierschutzorganisationen, den Fall mit der Hilfe des Belohungsgeldes aufzuklären. Horstman bittet die Öffentlichkeit indes weiter darum, mit dem Füttern wilder Tiere aufzuhören: „Die Öffentlichkeit hält es nur für unschuldiges Benehmen.“ Doch der Domino-Effekt kann fatale Konsequenzen haben.

Hoffentlich werden die Tierschützer fündig und können den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

Um Tötungen wie dieser vorzubeugen, können wir alle unseren Teil beitragen: Füttert keine wilden Tiere, wenn es nicht explizit erlaubt ist. Teilt diesen Beitrag, um auch eure Freunde darauf hinzuweisen!