Sachsen/Deutschland: Selbst in Ausnahmesituationen wie der aktuellen Coronavirus-Pandemie, dürfen Bundesländern eigenverantwortlich Entscheidungen treffen und Maßnahmen ergreifen.
Sachsen ist dabei aktuell das einzige Bundesland, das Wochenmärkte komplett verbietet. Für Großhändler und Standbetreiber ist dies ein enormes Problem.
Tonnen von Lebensmitteln drohen zu verderben. Frischwaren im Wert von Millionen Euro werden das Wochenende wohl nicht überstehen.
Tonnen von Lebensmitteln verderben
Obwohl alle anderen Bundesländer Wochenmärkte aktuell noch dulden, wird es in Sachsen in der aktuellen Lage weiterhin strikt verboten sein.
„Da wird es keine Lockerung geben“, erklärte Wirtschaftsminister Martin Dulig (46, SPD).
Für die Standbetreiber und Großhändler ist dies eine Katastrophe. Neben den Einkommen, die natürlich wegfallen, werden Tonnen von Lebensmitteln und damit Millionen von Euro verderben.
„Bislang galten wir als systemrelevant, sollten die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Wir haben u.a. 2000 Tonnen Salat, Tomaten, Broccoli, Himbeeren am Lager.
Die Ware ist nicht bis Montag zu retten“, sagt Philipp Pawlik von der Erzeugervermarktung Ost – EVO GmbH, gegenüber Bild.
Allein für den Großhändler drohen jetzt schon Frischwaren im Wert von 1,5 Millionen Euro zu verderben. Die Lebensmittel müssten dann spätestens nach dem Wochenende entsorgt werden.
Sachsens Großhändler verlieren Millionen bei Frischwaren
Der Großhändler mit über 200 Mitarbeitern droht durch den Alleingang Sachsen beim Verbot von Wochenmärkten die Existenzlosigkeit.
Der Verlust von Waren im Wert von Millionen Euro ist auch für sie nicht zu tragen und betrifft auch andere Betriebe.
Der Großhändler bezog neben internationalen Produkten auch viele regionale Lebensmittel.
„Dutzende Lkw mit Früchten aus Italien, Spanien und Griechenland sind auf Autobahnen zu uns unterwegs.
Wir haben die Ware bezahlt, können sie nicht stoppen. Wohin beim Freistaat soll ich die Rechnung schicken?“
Die Entscheidung, dass Sachsens Wochenmärkte geschlossen werden, ist für die Großhändler besonders schwer nachzuvollziehen, nachdem sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) dazu geäußert hatte. Sie sprach sich dafür aus, dass Wochenmärkte bundesweit geöffnet bleiben sollen.
„Wir machen das nicht, um die Menschen zu bestrafen, sondern um sie zu schützen. Den Abstand auf Wochenmärkten einzuhalten, ist einfach nicht geschehen“, begründet Sachsen Gesundheitsministerin Petra Klöpping (SPD) die Maßnahme im Freistaat.
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