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Türkei bringt Flüchtlinge in Bussen nach Europa – Höchste Alarmstufe an griechischen Grenzen

Lesbos/Griechenland: Die Flüchtlingskrise ist einer der großen Krisen der letzten Jahre. Immer mehr Wirtschafts- und Kriegsflüchtlinge aus Nordafrika und dem arabischen Raum wollen über die Türkei und Griechenland nach Europa einreisen.

Gerade die türkischen Grenzen und die griechische Insel Lesbos sind seit längerem ein Chaosfeld.

Familien, Frauen, Kinder alle wollen in sicherere Gebiete und ein neues Leben beginnen, ohne Krieg und grenzenlose Armut.

Das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei sollte allerdings dafür sorgen, dass es geregelte Abläufe bei der Verteilung von Flüchtlingen kommt. Nun hat die Türkei entscheiden, alle Flüchtlinge durchzulassen und Europa allein mit der Problematik zu lassen.

Dahinter stecken wohl politische Interessen und verstärkter Druckaufbau auf die EU. Die griechischen Grenzen versinken im Ausnahmezustand. Die höchste Alarmstufe wurde ausgerufen.

Höchste Alarmstufe an griechischen Grenzen

Lesbos, einst eine verträumte griechische Mittelmeer-Insel, ist mittlerweile der Hotspot der europäischen Flüchtlingskrise.

Auf der einen Seite das unmenschliche Flüchtlingslager Camp Moria: Mehr als 20.000 Geflüchtete Menschen leben dort in den unwürdigsten Zuständen, die man sich vorstellen kann.
Krankheiten, Armut, Hunger.

Die Einwohner von Lesbos auf der anderen Seite. Sie haben einen enormen Hass entwickelt. Flüchtige werden angegriffen, Reporter und Menschenrechtler beschimpft und mit Gegenständen beworfen.

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An den Landgrenzen Griechenlands ähnliche Bilder. Flüchtlinge belagern die Grenzzäune und werden mit Gewalt und dem Einsatz von Gasgranaten in Schach gehalten. Die Lage ähnelt einem Pulverfass.

Ein erneuter Ansturm ließ die griechische Regierung nun zu extremen Maßnahmen greifen. Nicht nur die Abschreckung an den Grenzen werden enorm verschärft. Außerdem werden für einen Monat keine Asylanträge mehr akzeptiert.

Dies bedeutet, dass illegale Migranten, die nicht registriert werden, wenn möglich umgehend in ihr Heimatland geschickt werden. Somit ist in Griechenland nun für einen Monat das Asylrecht ausgesetzt.

Wie der Spiegel berichtet, steht diese Entscheidung bereits enorm in der Kritik:

„Die Regierung untergräbt einen Eckpfeiler des Flüchtlingsgesetzes, der die Rückführung von Menschen verbietet, ohne ihnen ein faires Asylverfahren zu gewähren“, erklärt Asylexperte Spyros Apergis.

Am Montagmorgen wurde bekannt, das ein Kind vor der Insel ertrunken sei, immer mehr Menschen wollen trotz allem weiterhin nach Griechenland.

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Auslöser für den neuerlichen Ansturm von Migranten auf die griechischen Grenzen ist ein Beschluss aus der Türkei.

Türkei lässt Flüchtlinge nach Europa einreisen

2016 schlossen die EU und die Türkei ein Abkommen. Der Flüchtlingspakt sollte Abkommen im Umgang mit flüchtigen Menschen festhalten und der Region und Situation Stabilität bringen.

Nachdem einige Monate immer weniger Flüchtlinge an die Grenzen kamen, wird nun ein erneuter Ansturm provoziert.

Die Türkei hat zum Wochenende beschlossen „die Tore für Flüchtlinge zu öffnen“. So strömten tausende vor allem syrische Flüchtlinge durch die Türkei an die griechischen Grenzen. So wollen sie nach Europa kommen.

Während dort an den Grenzen die Behörden einen immer größeren Konflikt im Zaun halten müssen, will die Türkei so Druck auf die EU aufbauen.

Mit Bussen wurden Familien, Männer, Frauen und Kinder an die Grenzen von Griechenland gefahren.

Allein am Wochenende sollen fast 77 Tausend Einwanderer an die griechischen Grenzen gebracht worden sein.

Insgesamt sollen mehr als eine Millionen Syrerinnen und Syrer an den türkischen Mauern warten. 3,6 Millionen sein bereits in die Türkei geflüchtet.

Griechenland sieht sich nun von der Türkei im Stich gelassen und erklärt, dass das Land durch die neusten Taten „selbst zum Schlepper“ geworden ist.

Die Situation braucht dringend eine friedliche und nachhaltige Lösung.

Täglich verlieren unschuldige Kinder, Frauen und Männer ihr Leben.