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Die Rente reicht nicht: Neuste Zahlen belegen, dass immer mehr Menschen in die Altersarmut rutschen

Wer in Deutschland das 65. Lebensjahr vollendet hat und zuvor mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, der hat Anspruch auf Rente.

Daneben gibt es noch die Altersrente, die an diejenigen ausgezahlt wird, die das 63. Lebensjahr vollendet haben und mindestens 35 Jahre Beiträge gezahlt haben.

Seit dem Jahr 2012 bis 2029 wird die Altersgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung allerdings schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben, wodurch die Regelaltersgrenze für Versicherte ab dem Jahrgang 1964 automatisch bei 67 Jahren liegt.

Dennoch bedeutet für viele Menschen Rente nicht, dass sie einen finanziell gesicherten Lebensabend verleben können, wie der Focus berichtete.

Demnach gelten 3,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland laut neuster Statistik als armutsgefährdet. Das belegen aktuelle Zahlen, die zwar noch nicht vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, über die das TV-Magazin Monitor am gestrigen Donnerstagabend aber sprach.

Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2017 und sagen aus, dass die Anzahl von Menschen, die von Armut gefährdet sind, um 215.000 verglichen mit dem Vorjahr anstiegen. Im Jahr 2010 lag die Zahl sogar um 803.000 Menschen niedriger.

Gefährdete Bevölkerungsgruppe

Dadurch gehören Rentnerinnen und Rentner zu der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppe, die von Armut bedroht ist (+ 33 Prozent).

2010 waren noch 14 Prozent dieser Menschen armutsgefährdet, 2017 sind es bereits 18,7 Prozent – das bedeutet, dass in Deutschland jeder Fünfte davon betroffen ist.

Statistiker haben festgelegt, dass man in diesem Land als armutsgefährdet gilt, sobald man höchstens ein Einkommen von 13.628 Euro zur Verfügung hat.

Laut Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), könnte sich diese besorgniserregende Entwicklung noch weiter verschärfen:

„Altersarmut wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren noch mal sehr, sehr deutlich zunehmen, weil wir immer mehr Menschen haben, die zu geringen Löhnen arbeiten oder in Teilzeit oder unterbrochene Erwerbsbiografien haben.“

In der ARD-Sendung kommen auch Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, zu Wort. Manche müssen mit gerade einmal 250 Euro im Monat auskommen und davon Lebensmittel, Kleidung und Reparaturen bezahlen.

Obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben.

Um dagegen zu steuern und der Altersarmut zu entgehen, rechnet DIW-Chef Marcel Fratzscher vor, dass der Mindestlohn auf 12 Euro ansteigen müsste.

Von dieser Zahl ist Deutschland aktuell aber noch ein gutes Stück entfernt: Seit dem 1. Januar 2020 liegt der Mindestlohn nämlich bei 9,35 Euro.

Es ist einfach unerklärlich, wie manche Menschen in einem reichen Land wie Deutschland von der Altersarmut betroffen sind, obwohl sie ihr ganzes Leben gearbeitet und eingezahlt haben.

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