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Erdogan-Regierung will türkische Schulen in Deutschland gründen

Berlin/Deutschland: In einer aktuell sehr aufgeheizten politischen Situation, die rund ums Mittelmeer herrscht, setzen sich nun die deutsche Bundesregierung und die türkische Regierung rund um Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammen, um über ein Abkommen zu verhandeln.

Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf das Auswärtige Amt berichtet, soll die Türkei dabei auch an Gründungen von Schulen in Deutschland interessiert sein.

Deutschland hat bereits drei Auslandsschulen. Diese stehen in den türkischen Städten Ankara, Istanbul und Izmir.

Nun will die Erdogan-Regierung analog dazu in Deutschland drei Auslandschulen aufmachen.

Türkische Schulen in Deutschland gründen

2008 kam es bereits zu ähnlichen Forderung seitens der Türkei.

Was damals noch mit Kritik abgeschmettert wurde, hat jetzt Anfang 2020 deutlich mehr Druckmittel. 2019 wurde die deutsche Schule in Izmir vorübergehend geschlossen, da der rechtliche Status der Schule vom türkischen Erziehungsministerium angezweifelt wurde.

Das nun verhandelte Abkommen soll laut dem Auswärtigen Amt vor allem dafür zu sorgen, „die Rechtsgrundlage für die deutschen Auslandsschulen in Ankara, Istanbul und Izmir abzusichern“.

Die Bundesländer sind derzeit dabei, einen Entwurf des Abkommens zu prüfen.

Erdogan möchte mit diesem Abkommen ebenfalls zugesichert bekommen, dass türkische Schulen in Berlin, Köln und Frankfurt am Main gründen zu dürfen.

Quelle: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan // Drop-of-Light/Shutterstock

Debatte um Unterrichtsinhalte

Auslandschulen dürfen dabei nicht von Staaten selbst getragen werden, sondern müssen durch private Vereine vertreten werden.

Die drei geplanten türkischen Schulen sollen dem Model von Ersatzschulen gleichen.

Dies sind Privatschulen, bei denen das Personal und die Lehrmethoden frei gewählt werden können, jedoch die Lerninhalte öffentlicher Schulen gleichwertig vermittelt werden sollen.

Die Schulen müssen sich dem jeweiligen Landesgesetz unterstellen und vom Staat genehmigt werden, werden aber dementsprechend auch größtenteils öffentlich finanziert.

In den geplanten Schulen sollen zum deutschen Lehrplan, türkische Sprache, Landeskunde und Geschichte unterrichtet werden.

Bei den Plänen rund um das Abkommen auch türkische Schulen in Deutschland zu gründen, darf allerdings nicht übersehen werden, dass es bereits Möglichkeiten für die Türkei gibt, Privatschulen über Träger zu unterstützen.

Das Abkommen soll vor allem Klarheit über die Bedingungen bringen, so dass in beiden Ländern Privatschulen ordnungsgemäß betrieben werden könnten.

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