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IG Metall und Linke schlagen viertägige Arbeitswoche vor, um Jobs zu retten – Arbeitsminister zeigt Bereitschaft

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden hunderttausende Arbeitnehmer in Deutschland in Kurzarbeit geschickt oder haben sogar komplett ihren Job verloren.

Doch nicht nur diese Krise bedroht unzählige Berufe, auch der Strukturwandel und die immer weiter fortschreitende Digitalisierung tun ihr Übriges und lassen viele Arbeitnehmer um ihren Job bangen.

Damit es aber nicht soweit kommt, haben die Linke und Gewerkschaften einen Vorschlag an die Arbeitswelt, wie der Spiegel berichtete.

Sie bringen nämlich eine Absenkung der Arbeitszeit ins Spiel, um den oben genannten Jobabbau zu verhindern. Dabei sollen Arbeitnehmer ihren Vollzeitjob behalten, allerdings nur noch 28 bis 30 Stunden die Woche arbeiten.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe aufgeschlossen:

„Reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich kann eine geeignete Maßnahme sein, wenn sich die Sozialpartner darauf verständigen.

Gute und pragmatische Ideen sind gefragt, um gemeinsam durch die Krise zu kommen.“

Digitalisierung gefährdet Jobs

Insbesondere die IG Metall hatte die Viertagewoche für die Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie ins Gespräch gebracht.

Jörg Hofmann, der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, sagte dazu:

„Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben.

Weiter sprach er von „einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können.“

Von den Linken heißt es, dass sie für alle Beschäftigten eine „generelle Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden in Vollzeit“ fordert, um die betroffenen Jobs zu retten, die durch die Digitalisierung der Arbeit wegfallen würden.

Allerdings gelten diese Vorschläge als umstritten. Experten glauben nicht daran, dass durch die Digitalisierung zwangsläufig zu weniger Arbeit führt.

Vielmehr steigen die Kosten für Arbeitgeber, sollten sie für die gleiche Arbeit mehr Mitarbeiter beschäftigen müssen.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ließ unterdessen verlauten, dass die Einführung einer Viertagewoche als Kriseninstrument dennoch machbar sei, aber nur bei Verzicht auf vollen Lohnausgleich.

Ablehnung erhalten diese Überlegungen aber vom CDU-Wirtschaftsrat, wie Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Rates, betont:

„Eine Arbeitszeitverkürzung mit teilweisem Lohnausgleich treibt die Lohnkosten weiter.“

Es scheint, als wäre noch nicht das letzte Wort gesprochen, ob es in Deutschland wirklich zu einer Viertagewoche kommen könnte.

Man darf gespannt sein, ob sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf eine Lösung einigen können.

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