Auch wenn die Coronakrise und die damit einhergehende Pandemie das Weltgeschehen nach wie vor im Griff hat, gibt es abseits noch weitere Probleme.
Diese geraten zwar bei der weitläufigen Berichterstattung etwas in den Hintergrund, allerdings sind sie nicht minder von Bedeutung und werden noch auf Jahre hinaus die Menschen beschäftigen und bewegen.
Dazu gehört in Deutschland beispielsweise auch die Frage, wie man zukünftige Rentnerinnen und Rentnern ihre verdiente Rente so ausbezahlen kann, damit sie einen Lebensabend ohne Geldsorgen verbringen können.
Die Rentenkommission hatte deswegen zwei Jahre lang über diesen Missstand beraten und geforscht, wie die Altersversorgung zukünftig abgesichert werden kann.
Am vergangenen Freitag wurde der entsprechende Bericht veröffentlicht, wie der Focus berichtete.
Enttäuschung über Ergebnisse
Man hatte große Hoffnungen in diese Arbeitsgruppe gelegt, doch nach Veröffentlichung der Ergebnisse überwog überwiegend die Enttäuschung.
Das Ifo-Institut (Institut für Wirtschaftsforschung) kritisierte in Person von Joachim Ragnitz, stellvertretender Geschäftsführer der Niederlassung Dresden, die fehlenden Lösungen:
„Die Kommission hat deutlich herausgearbeitet, dass die Finanzierung der gesetzlichen Rente langfristig nicht gesichert ist. Sie zieht aber keine weitergehenden Schlussfolgerungen aus diesem Befund.“
Besonders störe ihn, dass die Kommission die Finanzierungslücke erst in einem Alterssicherungsbeirat, der noch gegründet werden muss, entwickeln möchte.
Ob die Lebensarbeitszeiten etwa verlängert werden soll, entscheidet sich frühestens erst im Jahr 2026.
Für Ragnitz ist deswegen klar, damit die Belastungen für die Steuer- und Beitragszahler begrenzt werden, müsse man „über kurz oder lang die Rentenansprüche verringern, sei es über eine Absenkung des Rentenniveaus oder ein späteres Renteneintrittsalter.“
Eine Lösung bietet dagegen Abgeordnete aus der „Jungen Gruppe“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:
Sie setzen besonders auf höhere Rentenbeiträge für Kinderlose und dass diese Menschen künftig „einen Beitragszuschlag in Höhe von einem Prozent“ in die Rentenkasse einzahlen.
Weiter heißt es, dass Eltern mit einem Kind einen Beitragszuschlag in Höhe von 0,5 Prozent, Paare mit zwei Kindern den normalen Beitragssatz zahlen. Ab drei Kindern solle jedes Elternteil einen Abschlag von 0,5 Prozent pro Kind erhalten.
Kinderreiche Familien mit „erheblichem Beitrag“
Laut des Vorsitzenden der Gruppe, Mark Hauptmann (CDU), leisten kinderreiche Familien bereits „einen erheblichen Beitrag zum umlagefinanzierten Rentensystem“ und „das tun Kinderlose eben nicht“.
Das Bundesverfassungsgericht mahne deswegen schon lange an, dass man Kinder aus Gründen der Gerechtigkeit ebenfalls bei der Rentenversicherung berücksichtigen müsse, bei der Pflegeversicherung werde dies schon seit 2005 getan.
Die Gruppe möchte darüber hinaus das gesetzliche Renteneintrittsalter abschaffen und schlägt vor, dass ab 2030, unabhängig vom Lebensalter, nur diejenigen in Rente gehen können, die ohne Abschläge 47 Jahre gearbeitet haben:
„Das heißt, wenn die Lebenserwartung in Deutschland um ein Jahr steigt, erhöht sich die Beitragszeit um neun Monate.“
Hauptmann und seine Kollegen seien ebenfalls enttäuscht darüber, dass die Rentenkommission nach zwei Jahren Beratung zu keinem Vorschlag gekommen sei, wie das Renteneintrittsalter ermittelt werden solle.
Die wichtigsten Ergebnisse der Kommission lauten wie folgt:
- Die Empfehlung für einen Korridor für das Rentenniveau von 44 bis 49 Prozent
- Keine Erhöhung des Regeleintrittsalters über 67 Jahre hinaus
- Die Beiträge zur gesetzlichen Rente sollen nach dem Jahr 2025 auf bis zu 24 Prozent des Bruttolohns anwachsen dürfen
Mit diesem Vorstoß sorgt die „Junge Gruppe“ definitiv erst einmal für Aufmerksamkeit und man darf gespannt sein, wie die Rentenreform weiter geführt wird.
Denn Eines ist klar: Niemand möchte im Alter mit Geldsorgen seinen Lebensabend verbringen.
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