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Um Corona-Kosten zu decken: Argentinien führt Steuer für Reiche ein – einmalige Abgabe an den Staat

So gut wie jedes Land musste im Zuge der Corona-Pandemie in diesem Jahr viel Geld in die Hand nehmen, um etwa Unternehmen vor dem Bankrott zu retten.

Weitere Kostenpunkte waren unter anderem die finanzielle Unterstützung in der Forschung nach einem Corona-Impfstoff oder neue Gerätschaften, damit die Patienten in den Krankenhäusern entsprechend behandelt werden konnten.

In Deutschland wurden dafür Kredite in Milliardenhöhe aufgenommen und anderen Ländern ging es in dieser Hinsicht nicht anders.

So auch in Argentinien, die nun ein Gesetz beschlossen haben, mithilfe diese Kosten zu einem Teil gedeckt werden sollen, wie RTL berichtete.

Das Parlament hat in der Hauptstadt Buenos Aires eine sogenannte Reichensteuer eingeführt, wodurch wohlhabende Bürger eine einmalige Abgabe zu entrichten haben.

Wer über ein Vermögen von über 200 Millionen Pesos (rund 2,01 Millionen Euro) verfügt, soll zukünftig zwei Prozent seines Vermögens einmalig an den Staat zahlen.

Die Regierung hat errechnet, dass dadurch umgerechnet rund drei Milliarden Euro Einnahmen generiert werden können, und hofft, die finanzielle Belastungen durch die Corona-Krise auszugleichen.

Deutschland diskutiert auch

Diese Idee wird nun auch in anderen Ländern diskutiert, darunter ist auch Deutschland.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sprach sich bereits für höhere Steuern für Reiche aus und sagte im Mai gegenüber dem Tagesspiegel, dass die Bürger, die „sehr, sehr viel verdienen, sollten einen etwas höheren Beitrag leisten“.

Ob es sich dabei um einen „Corona-Soli“ handele, sagte Scholz: „Es geht um ein faires und gerechtes Steuersystem“ und die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Solidarität sei.

In Spanien forderte Pablo Iglesias, Chef des linken Bündnisses Unidas Podemos (UP), ebenfalls die Einführung einer Reichensteuer.

Der Juniorpartner der Regierung möchte in erster Linie die vermögenden Bürger zur Kasse bitten, damit dem besonders schwer betroffenen Land aus der Krise geholfen werden kann.

Ähnlich sieht es in Großbritannien aus. Ein Insider sagte im Juni gegenüber der Nachrichten-Agentur Reuters, dass das britische Finanzministerium offenbar Gespräche mit Banken und Vermögensverwaltern führe, wie reichere Bürger stärken an den Kosten zur Bewältigung der Virus-Pandemie beteiligt werden können.

Ohne Solidarität und gemeinsames Einstehen wird diese Krise nicht überstanden werden können.

Man darf gespannt sein, ob reiche Bürger bei diesen Überlegungen mitmachen.

Teile diesen Artikel, wenn diese Reichensteuer auch in Deutschland Sinn machen würde.