Ex-Priester stellt schockierende Behauptung über den Papst auf

Nur wenige Wochen nach seiner Wahl zum Papst Leo XIV sieht sich Robert Prevost mit schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Ein ehemaliger Priester aus der Region Chicago behauptet, der neu gewählte Papst habe persönlich dessen Unterbringung in einem Kloster im Stadtteil Hyde Park genehmigt – nur wenige Schritte von einer Grundschule entfernt –, obwohl er wusste, dass der Priester der Kindesmisshandlung beschuldigt wurde.

Weniger als einen Block von einer Schule entfernt

James M. Ray, selbst ehemaliger Priester, erklärte gegenüber der Chicago Sun-Times, dass Prevost, damals Leiter der mittelwestlichen Provinz des Augustinerordens der katholischen Kirche, zwischen 2000 und 2002 dessen Aufenthalt im Kloster St. John Stone Friary genehmigt habe. „Er war derjenige, der mir die Erlaubnis gegeben hat, dort zu wohnen“, sagte Ray unmissverständlich.

Die Brisanz: Ray war bereits wegen sexuellen Missbrauchs von mindestens 13 Kindern angeklagt und unter strengen Auflagen gestellt worden. Dennoch lebte er weniger als einen Block von der St. Thomas the Apostle Elementary School entfernt – ohne dass die Schule über seine Anwesenheit informiert wurde.

Falsche Angaben in offiziellen Dokumenten

Laut der Sun-Times behaupteten offizielle Kirchenunterlagen zunächst, es gebe keine Schule in unmittelbarer Nähe des Klosters. Diese Behauptung hat sich als falsch erwiesen. Zudem befand sich ein Kinderbetreuungszentrum direkt gegenüber einer Gasse, ohne dass Eltern oder Mitarbeiter informiert wurden.

Ray erklärte, die Augustiner seien die Einzigen gewesen, die auf die Anfrage der Erzdiözese nach einer Unterbringung reagiert hätten. Damit widerlegt er die Behauptung, die Erzdiözese habe den Orden gezwungen, ihn aufzunehmen.

War Prevost über die Unterbringung informiert?

Obwohl die Erzdiözese und nicht die Augustiner die letztendliche Verantwortung für Ray als einen ihrer Priester trug, gibt es keine Belege dafür, dass eine gesetzliche Verpflichtung bestand, die Nachbarschaft über die Anwesenheit eines beschuldigten Täters zu informieren. Eine Beschwerde beruft sich jedoch auf ein internes Memo der Erzdiözese von 2000 und behauptet, Prevost sei über die Unterbringung informiert gewesen und hätte die Schule informieren müssen.

Ein Anwalt der Augustiner betont hingegen, Prevost habe lediglich „einen Gast des Hauses akzeptiert“. Die Verantwortung für die Überwachung Rays habe der verstorbene Pater James Thompson getragen, der als Aufseher vor Ort fungierte.

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Rays Entlassung und die Missbrauchskrise

Ray wurde 2002 nach einer bahnbrechenden Untersuchung der Boston Globe, die systematische Vertuschungen von Missbrauch in der Kirche aufdeckte, aus dem öffentlichen Dienst entlassen. 2012 wurde er endgültig aus dem Priesteramt entfernt.

„Ich fühlte mich von der Kirche im Stich gelassen, aber nie von Gott“, sagte Ray. „Mein Glaube ist nach wie vor stark. Ich lebe mein Leben jeden Tag so gut ich kann. Wenn dieses Thema aufkommt, spüre ich einen Schmerz in meiner Brust.“

Trotz mehrerer Opfer – einige erst zehn Jahre alt – wiegelt Ray die Vorwürfe ab: „Es war ein junger Mann, dem ich Rückmassagen gegeben habe“, erklärte er gegenüber Reportern. Auf Nachfragen wurden seine Erklärungen vage, und er schloss mit einem schlichten „Ich weiß nicht“.

„Schweigen ist nicht die Lösung“

Während die katholische Kirche weiter mit ihrem Missbrauchsvermächtnis ringt, hat Papst Leo XIV Transparenz und Heilung versprochen. 2023, nach seiner Ernennung zum Verantwortlichen für die Auswahl von Bischöfen im Vatikan, erklärte Prevost gegenüber Vatican News, dass einige Bischöfe Fortschritte beim Umgang mit Missbrauchsfällen gemacht hätten. Dennoch seien weitere Anstrengungen nötig, um Bischöfe zu unterstützen, „die nicht die notwendige Vorbereitung erhalten haben“, um diese Probleme anzugehen.

Er betonte: „Schweigen ist nicht die Lösung. Wir müssen transparent und ehrlich sein, wir müssen die Opfer begleiten und unterstützen, denn sonst werden ihre Wunden niemals heilen.“

Doch diese neuen Vorwürfe werfen dringende Fragen zu Prevosts Führungszeit als Augustiner auf. Der Papst selbst wurde nie des Missbrauchs beschuldigt.

Rays Einschätzung und offene Fragen

Auf die Frage nach seiner Meinung zu Prevost als Papst scherzte Ray: „Warum musste es ein Augustiner sein?“ Trotz des Humors äußerte er sich positiv über Prevosts Ernennung: „Seine Wahl vermittelt sehr positive Signale.“

Ray deutete zudem an, dass er nicht die einzige kontroverse Figur aus Prevosts Zeit sei und dass weitere Personen im Verborgenen bleiben. Für eine Kirche, die verzweifelt versucht, nach vorne zu blicken, wirft die Vergangenheit weiterhin lange, dunkle Schatten.

Missbrauch in der evangelischen Kirche

Die Missbrauchskrise beschränkt sich nicht auf die katholische Kirche. Die 2024 veröffentlichte ForuM-Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dokumentierte mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 mutmaßliche Täter zwischen 1946 und 2020, mit einer Hochrechnung von bis zu 9.355 Betroffenen.

Die Täter waren überwiegend männlich, etwa ein Drittel Pfarrer oder Vikare. Die föderale Struktur der EKD erschwerte die Aufarbeitung, und Betroffene kritisieren unzureichende Unterstützung sowie Vertuschungen, ähnlich wie in der katholischen Kirche.

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