Im Supermarkt reicht ein einfacher Griff ins Kühlregal und schon hat man seine Milch in der Hand. Was für eine Arbeit dahintersteckt, wissen die wenigsten bzw. machen sich auch die wenigsten Gedanken drüber.
Durch die Preispolitik stehen Milchbauern nämlich schwer unter Druck, ihre Erzeugnisse für wenig Geld zu verkaufen und viele Landwirte können nur dank Subventionen seitens der EU überhaupt überleben.
Dennoch ist das natürlich kein Grund, seine Tiere in irgendeiner Form schlecht zu behandeln.
Daher ist der folgende Fall umso erschreckender, bei dem ein großer Milchbauer aus Bayern unter Verdacht steht, seine Kühe misshandelt zu haben.
Tiere verdienen eine artgerechte Behandlung, erst recht, wenn sie als Nutztiere dienen und der Landwirt seinen Unterhalt durch diese Erzeugnisse verdient.
Das erwartet man als Verbraucher natürlich auch von Großbetrieben, in denen es zwar mehr Arbeit gibt, dafür aber auch mehr Mitarbeiter und höhere Umsätze.
Umso schockierender ist daher, dass laut all-in.de ein großer Milchviehbetrieb im bayerischen Bad Grönenbach unter Verdacht steht, seine Tiere über Wochen hinweg gequält haben soll.
Auf Videos, die von der ARD und der Süddeutschen Zeitung ausgewertet wurden, ist demnach zu sehen, wie die Tiere geschlagen und getreten worden seien und von Mitarbeitern des Betriebs immer wieder Schmerzen zugefügt bekamen.
Die Kühe sollen sogar mit Hüftklammern und Traktoren durch den Stall geschleift worden, wenn sie nicht mehr in der Lage waren, selbst zu laufen.
Erkrankte Tiere wurden laut den Berichten in eine Art Krankenstall gebracht, bekamen dort aber keine medizinische Versorgung, sondern allein Wasser und Futter.
Aufklärung wird gefordert
Auch seien Nottötungen auf den Bändern zu sehen, bei denen die Tiere mit einem Bolzenschuss betäubt wurden, sie aber nicht artgerecht ausbluteten. Das hatte zur Folge, dass die Kühe minutenlang gelitten haben mussten.
Weiter berichtete die ARD, dass dieses Fleisch laut des Schlachthofs Vion in Buchloe den Weg in den Einzelhandel fand und die Milch an die Käserei Champignon, die jetzt Forderungen an den Landwirt stellt:
„Sollten sich die Vorwürfe als zutreffend erweisen und nicht endgültig abgestellt werden, werden wir weitere Schritte bis hin zur Beendigung der Lieferbeziehungen einleiten.“
Der Milchbauer würde laut Süddeutscher Zeitung regelmäßig vom Veterinäramt im Landkreis Unterallgäu kontrolliert werden und Anfang Juni wurden dann, nach einer anonymen Anzeige, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt.
Er bekam daraufhin auch den Auftrag, diese Mängel zu beheben. Mittlerweile soll auch das Verbraucherschutzministerium aktiv geworden sein.
Der Landwirt möchte sich bis dato nicht zu den Vorwürfen äußern.
Sollten sich dieser Verdacht erhärten, müssen die verantwortlichen Personen auf jeden Fall ihre gerechte Strafe erhalten.
Tierquälerei hat hier in Deutschland und sonst wo auf der Welt nichts verloren.
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