Blutig gerittene, verkrüppelte Esel leiden Höllenqualen – zum Vergnügen der Touristen

Mehr als 500 Stufen müssen Touristen überwinden, um auf der griechischen Insel Santorin den Ausblick von der Hauptstadt Fira aus genießen zu können.

Um Besuchern der Insel diese schweißtreibende Arbeit abzunehmen, laufen Esel die Strecke auf und ab wie eine lebende Rolltreppe. Der traditionelle Ritt ist eine beliebte Attraktion, doch er verlangt den Tieren alles ab. Nun zeigen Bilder von Tierschützern einen blutigen Blick hinter die Kulissen – und die heile Tourismus-Welt ist erschüttert.

Bei gleißender Hitze müssen die Esel stundenlang am Stück Touristen schleppen. Oft sind die Wege steil und die Treppen gefährlich. Dass Touristen immer schwerer werden, vergrößert das Leid der Tiere noch: Die Tierschützer beklagen, dass immer mehr übergewichtige Menschen die Dienste der Esel in Anspruch nehmen.

Es ist ein Job ohne Pause, sieben Tage die Woche. Ausreichend Wasser, Verpflegung und menschliche Fürsorge? Fehlanzeige. Die britische Sun berichtet, dass Santorins Eselhalter ihre Tiere mit Pferden kreuzen. Die dadurch entstehenden Maultiere sind kräftiger, größer und somit besser für die schweißtreibende Arbeit geeignet.

Bild: Network for Animals

Fotos dokumentieren die Tortur

Bilder sprechen mehr als tausend Worte, und das gelt besonders für die verheerenden Auswirkungen von Tierquälerei. Fotos von der Organisation Network for Animals zeigen die blutigen Verletzungen, die den Touristen verborgen bleiben.

Meist blieben den Tieren sogar passende Sättel verwehrt, was die Verletzungen noch verschlimmert. Viele Tiere seien so erschöpft, dass sie nicht einmal mehr aufstehen können.

Die Sun zitiert einen Sprecher der Tierschutzorganisation „Help the Santorini Donkeys“ („Helft den Eseln auf Santorin“) mit den Worten: „Es wird empfohlen, dass Tiere nicht mehr als 20 Prozent ihres eigenen Körpergewichts tragen sollten.“ Die Last der Esel auf Santorin – die Touristen also – wiegen allerdings viel mehr als das. Und selbst ohne das Übergewicht wären da noch die Arbeitsbedingungen, die einer Folter gleichen.

Bild: Network for Animals

Was Touristen tun können

Die Schuldtragenden an diesem Leid der Tiere sind nicht nur die Anbieter der grausamen Eselritte. Denn ohne die entsprechende Nachfrage würden die Angebote schnell zurückgehen. Touristen können ihren Teil beitragen, indem sie auf Attraktionen wie das Eselreiten verzichten und auf Tierquälerei hinweisen. Aufgrund der guten Arbeit von Tierschützern wird es für die Anbieter ohnehin immer schwieriger, ihre Tierquälerei zu vertuschen.

Andere Lösungen, eine Gewichtsbegrenzung etwa, seien nur schwer durchzusetzen.

Jeder Tourist kann seinen Beitrag dazu leisten, dass „Attraktionen“ wie diese bald ein Ding der Vergangenheit sind. Eines Tages werden wir voller Scham auf solche Praktiken zurückblicken. Trage deinen Teil dazu bei, das grausame Eselreiten auszumerzen – und teile die Geschichte der Esel von Santorin!