Die Instinkte einer Mutter sind die mächtigsten, die man sich vorstellen kann und das nicht nur bei uns Menschen, sondern auch im Tierreich. Denn gerade dort müssen Baby-Tiere von ihrer Mutter lernen, wie sie überleben und wachsen können.
Und selbst dort kommt es mal vor, dass manche Muttertiere sich um Neugeborene kümmern, obwohl sie nicht ihre eigenen sind.
Noch seltener ist es, wenn Tiere andere „adoptieren“, die nicht einmal zu ihrer Spezies gehören und sie als ihre eigenen großziehen. Dieses seltene, aber trotzdem süße Phänomen konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor kurzem beobachten.
Sie entdeckten nämlich einen Delfin, der sich um ein Wal-Kalb kümmerte.
Es war das Far Out Ocean Research Collective, einer Organisation aus Neuseeland, das diese Entdeckung machte. Vor Wochen sahen sie mit an, wie ein ausgewachsener und weiblicher Delfin ein starkes Band mit einem neugeborenen Wal aufbaute.
Die Tierfreunde vermuteten, dass der Delfin wohl die „Adoptivmutter“ des Wals war, mussten dafür die beiden aber noch weiter beobachten.
Wochen später sahen sie den Delfin und den Wal wieder und gingen davon aus, dass es dieselben Tiere waren, die sie zuvor entdeckt hatten. Dieses Mal war es eindeutig, dass der Delfin den Wal unter seine Fittiche genommen hatte.
Wie die genauen Familienverhältnisse sind, ist nicht bekannt, umso seltener und mysteriöser ist deswegen diese Entdeckung.
„Diese Art von Delfinen ist dafür bekannt, dass sie Kälber von anderen Rassen aufnehmen, doch die Gründe dafür sind bislang noch unbekannt“, schrieb das Far Out Ocean Research Collective auf Facebook.
„Es könnte eine Art mütterlicher Instinkt sein oder sie hat selbst ein Kalb verloren“, sagte Wissenschaftler Jochen Zaeschmar gegenüber 1 News.
Auch wenn diese Aufnahmen die Herzen vieler Tierfreunde höher schlagen lassen, wird diese besondere Mutter-Kind-Beziehung wohl nicht mehr lange halten. Die beiden Tiere werden sich auseinanderleben.
Zusätzlich zu den verschiedenen Essgewohnheiten und dem unterschiedlichen Zeitplan werden Wale viel größer als Delfine, wenn sie erwachsen sind.
„Es ist schon besonders, wenn eine Art eine andere adoptiert, die viel größer als sie selbst ist“, sagte Zaeschmar gegenüber Stuff.co.nz. „Wir hoffen sehr, dass wir sie noch einmal wiedersehen… Es wäre sehr interessant nach dem Winter, wenn das Kalb sich in der Wachstumsphase befindet.“
Es kann zudem passieren, dass der Wal wieder zurück zu seiner Herde gelangt. Zaeschmar sagt, dass es eventuell seine Mutter nicht wiederfinden wird, aber zumindest seine Artgenossen.
„Diese Art von Walen bleibt sieben Jahre bei ihren Kälbern“, sagte er. „Die Chancen stehen gut, dass der Wal sich bald bei anderen anschließend wird, weil sie sich immer wieder begegnen.“
Ein wunderschönes Naturschauspiel. Die Instinkte einer Mutter sollte man niemals unterschätzen.
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