Foto: Jeff Kingma/Shutterstock.com (Symbolbild)

Erfurt: Wohl angetrunkener Waschbär geht über Weihnachtsmarkt – soll ins Tierheim, wird aber erschossen

Auf einem Weihnachtsmarkt sieht man gewöhnlich die unterschiedlichsten Attraktionen und auch Menschen, die einfach eine schöne Zeit haben wollen.

Seltener sind dagegen Begegnungen mit Tieren, außer denen, die an der Leine gehalten werden und wie jeder andere auch versuchen, sich durch die Menschenmenge zu drücken. In den meisten Fällen sind das wohl Hunde.

Umso überraschter müssen die Besucher am vergangenen Samstag auf dem Weihnachtsmarkt in Erfurt gewesen sein, als plötzlich ein sichtlich orientierungsloser Waschbär sein Unwesen dort trieb, wie der Spiegel berichtete.

Er war wohl in diesem Zustand, weil er sich zuvor vor dem Erfurter Rathaus unter einem Mülleimer ausgeruht und dabei vermutlich die Reste der Glühweinbecher aufgeschleckt hatte.

Eine Folge war dann, dass der Waschbär angetrunken umherschweifte.

Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber der dpa, dass das kleine Tier „offensichtlich alkoholisiert“ gewesen sei und wollte es deswegen in ein Tierheim bringen lassen, damit der Nager dort seinen Rausch ausschlafen kann.

Das war zumindest der Plan, nachdem ein Security-Mitarbeiter des Weihnachtsmarktes das verwirrte Tier gefunden hatte und anschließend die Feuerwehr rief.

Jäger erschießt Waschbären

Diese alarmierte wiederum den Stadtjäger, der sich dann anders um das Tier kümmerte, als zunächst berichtet.

Der Waschbär kam nämlich nie im Tierheim an, wurde stattdessen vom Jäger bei der Feuerwehr abgeholt und anschließend erschossen.

Weil die gestreiften Tiere in Deutschland nicht unter Naturschutz stehen und ganzjährig von Jägern geschossen werden dürfen, hat der Jäger in diesem Fall nichts falsch gemacht.

Außerdem gelten sie bei Fachleuten als Plagegeister und da hilft ihnen auch nicht ihr süßes Aussehen.

In Städten und Gemeinden ist das Erschießen von Waschbären dagegen nicht erlaubt, weswegen eine hitzige Debatte in dem sozialen Medium Twitter unter den Usern entstand.

Das wird dem kleinen Wesen aber leider nicht mehr helfen, ihm wurde sein beschwipster Ausflug auf den Weihnachtsmarkt schlussendlich zum Verhängnis.

Laut des Deutschem Jagdverbands wurden im Jagdjahr 2017/18 bundeweit 172.549 Waschbären getötet.

Ruhe in Frieden, kleines Kerlchen.

Teile diesen Artikel, wenn du der Meinung bist, dass der Waschbär auf andere Art und Weise hätte gerettet werden können.