Einen Hund, der lange Jahre in der Familie ist, einschläfern zu müssen, ist für die meisten Hundebesitzer eine sehr schwere Entscheidung.
Das Einschläfern sollte eigentlich nur dann passieren, wenn der Hund unheilbar krank ist und er von seinem Leid erlöst werden soll. Selbst Tierheime nehmen dies nur als letzten Ausweg, wenn ihre Hunde nur noch leiden können.
Umso schockierender ist es, wenn Menschen ihre Hunde einschläfern wollen, weil sie sich einfach nicht mehr um sie kümmern möchten. Für einen Familienhund war dies leider die herzzerreißende Realität. Glücklicherweise fand eine Tierschützerin noch Platz bei sich, um ihn davor zu beschützen, dass ihn seine Familie einschläfert.
Familie bittet Tierarzt Hund einzuschläfern
Melissa führt eine Hunderettungsstation mit dem Namen Old Dog Home in ihrem eigenen Haus im US-Bundesstaat Georgia. Ihre Aufgabe ist es, ältere Hunde aufzunehmen und ein neues Zuhause für sie zu finden, wo sie ihre letzten Jahre glücklich erleben sollen.
„Sie sind bemerkenswert und vergeben schnell sie haben es verdient, ein neues Zuhause zu finden, genau wie jüngere Hunde es auch verdienen“, schrieb Melissa auf Facebook.
In den letzten Jahren rettete die junge Frau bereits 25 Hunde, was für eine selbstorganisierte, kleine Tierrettung sehr viel ist.
Alte, heimatlose Hunde kommen immer und immer wieder über Umwege zu Melissa, da sollte man meinen, dass sie schon alles gesehen hat, doch das, was sie kürzlich erlebte, hat ihr Herz gebrochen.
Am 25. November 2019 bekam sie einen dringenden Anruf eines Tierarztes, der mit ihr lange Jahre zusammenarbeitete. Dort sagte man ihr, dass eine Familie den Tierarzt gebeten hat, ihre alte Hündin einzuschläfern, weil sie sich nicht mehr um sie kümmern wollten.
Doch für den Tierarzt wirkte der Hund „unglaublich süß und wirkte bei bester Gesundheit“ zu sein. Melissa konnte nicht zulassen, dass der alte, aber gesunde Hund einfach eingeschläfert wird. Also fragte der Tierarzt sie, ob sie ihn aufnehmen kann.
Dies war keine kleine Bitte: Melissa erklärte, dass sie aktuell schon überlastet war in der Hunderettung. Das Haus war voll mit Hunden und es kamen Behandlungskosten für die Hunde auf sie zu, außerdem stand die Weihnachtszeit an.
Doch ohne ihre Hilfe, wäre der Hund wohl einfach eingeschläfert werden, also fuhr sie los und wollte ihn kennenlernen.
Es war eine Hündin, 10 bis 12 Jahre alt und sehr agil. Sie hatte minimale gesundheitliche Probleme, aber war einfach verwahrlost und wurde nicht um sie gekümmert.
Melissa sollte den Mann kennenlernen, der die Hündin einschläfern lassen möchte. Dieser sagte, dass das Tier nachdem ihr eigentliches Herrchen verstarb, von Familie zu Familie gegeben wurde und sie sich eigentlich nicht um sie sorgen.
„Wir wollen sie einfach nicht mehr.“
Selbst die kleine Enkelin von ihm interessiert sich nicht: „Wir mögen sie einfach nicht wirklich. Wir mögen unsere anderen Hunde mehr.“
Melissa erklärte auf Facebook später, wie sie die Situation eingeschätzt hatte:
„Sie ist verängstigt und verwirrt und weiß nicht, was passiert. Sie wurde einfach hin und her gegeben, wie ein ungewolltes Geschenk, das niemand haben möchte.
Ich hab sie in Laken gewickelt und sie fest im Arm gehabt und geschmust. Sie hat sich ein wenig entspannt. Sie begann zu schnurren. Ich flüsterte ihr ins Ohr und versprach ihr, dass sie von nun an immer geliebt und gewollt wird, egal was passiert.“
Sie nannte die Hündin Holly und brachte sie sofort zu sich nach Hause. Dann bekam sie die tierärztliche Versorgung, die sie benötigte.
Nachdem Melissa all die Bilder und die traurige Geschichte von Holly teilte, kamen immer mehr Adoptionsanfragen bei ihr ein. Nachdem alle Infektionen behandelt wurden und Holly wieder ganz gesund ist, wird sie ein neues, liebevolles Zuhause bekommen.
„Wenn die Zeit gekommen ist, und sie sich richtig erholt hat, physisch UND emotional, finden wir ein bezauberndes, neues Zuhause für Holly, wo sich um sie gekümmert wird.
Dann werde ich einen neuen, freien Platz haben und einen weiteren alten, ausgesetzten Hund aufnehmen, den keiner mehr wollte… Das ist der Traum, Leute.“
Wir sind froh, dass Holly in so gute Hände gekommen ist.
Ein großer Dank gilt all denjenigen, die sich wie Melissa uneigennützig für andere Lebewesen in Not einsetzen.