Für süße Delfin-Selfies: Touristen stressen Baby-Delfin zu Tode

Die Regeln in der Natur unterscheiden sich gar nicht so sehr von jenen, die in Museen gelten: Anschauen ja, anfassen nein. Sogar in Museen, wo dieses Mantra an allen Ecken in Form von auffälligen Schildern ausbuchstabiert wird, wird diese Regel gerne ignoriert — für die unberührte Natur lässt die menschliche Neigung zum Anfassen also nichts Gutes ahnen.

So euphorisch uns das Auskundschaften der Natur und das Entdecken wilder Tiere auch machen, sollten wir niemals vergessen, die Kinder von Mutter Erde mit Respekt zu behandeln. In ihrem natürlichen Habitat bedeutet das meist, sie in Ruhe zu lassen und aus der Ferne zu bewundern, oder aber die Tiere den ersten Schritt machen zu lassen.

Deshalb macht uns die Nachlässigkeit dieser Touristen im Umgang mit einem Baby-Delfin zu wütend.

Von der Mutter getrennt

 

Der für das Opfer tödliche Vorfall ereignete sich an einem Strand in der Stadt Mojácar in Südspanien. Ein Baby-Delfin war von seiner Mutter getrennt wurden und hatte sich ins Flachwasser des Badestrandes verirrt. Dort wurde das hilflose Tier von Touristen entdeckt.

Was man in einer Situation wie dieser tun sollte? Eine Tierschutzorganisation zu kontaktieren wäre beispielsweise eine gute Idee. Auch die Polizei könnte mit Rat und Tat zur Seite stehen. Priorität sollte der Plan haben, Mutter und Kind wieder zu vereinigen.

Leider vereinnahmten diese Touristen ganz andere Ideen.

© Facebook/Equinac

Sie fingen den kleinen Delfin ein und hoben ihn aus dem Wasser. Dann wechselten sie sich ab, die kleine Kreatur in den Händen zu halten – und Fotos mit ihm zu schießen. Der verwirrte, hilflose Delfin geriet in Panik.

Als die Tierschutzgruppe Equinac vom gestrandeten Delfin erfuhr und zur Rettung eilte, war es bereits zu spät: Sie konnten den Kleinen nur noch tot im Wasser treibend auffinden.

© Facebook/Equinac

 

Tödliche Delfin-Selfies

 

Letztlich war es der Stress, der dem Delfin-Baby das Leben geraubt hatte, bestätigte Equinac in einem Facebook-Beitrag.

Sie hätten die Notdienste rufen sollen. Man sollte niemals darauf drängen, Fotos eines schwachen und verletzlichen Delfins zu machen. Die Leute tun das schon seit Jahren und es geschieht an Stränden ständig.“

Tatsächlich sind Vorfälle wie dieser keine Seltenheit. Wir haben bereits über einen ähnlichen Fall in Argentinien berichtet, in dem ebenfalls ein Delfin einem selfie-gierigen Menschenmob zum Opfer fiel.

 

Cetaceen sind Tiere, die Stress gegenüber äußerst empfindlich sind und sie mit Fotos zu bedrängen und sie anzufassen führt zu einem sehr starken Schock, der die Gefahr des Herzversagens drastisch erhöht, was letztlich eingetreten ist,“ so Equinac.

Dumm und grausam — bessere Worte können wir für das Verhalten dieser Touristen nicht finden. Warum können Menschen Tiere wie diesen Baby-Delfin nicht einfach in Ruhe lassen? Und all dieses Leid für ein Selfie, das das digitale Image polieren sollte. Ironischerweise wünschen diese Badegäste nun wohl, dass sie ihre Kameras nie auf ihre Gesichter gerichtet hätten.

Bitte teilen Sie diese Botschaft: Tiere sind keine Spielzeuge. Unser Verhalten hat Konsequenzen. Dieser Tod hätte verhindert werden können.

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