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Gefährdet Gesundheit von Mensch & Tier: Katzenfleisch beliebt wie nie in Vietnam – Verzehr soll vor Unglück bewahren

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen dem Tierhandel und der menschlichen Gesundheit besteht.

In diesem Zusammenhang geht man davon aus, dass wohl der Verzehr einer Fledermaus den gefährlichen Virus auf den Menschen übertragen hat und dieser sich so weltweit verbreiten konnte.

Doch allem Anschein sind nach wie vor vielen Menschen die Gefahren nicht bewusst, die mit dem Essen von Tieren einhergehen.

Wie RTL berichtete, erfährt nämlich in Vietnam eine Fleischsorte eine hohe Beliebtheit, die hierzulande wohl niemals auf dem Teller landen würde: Das Katzenfleisch.

Eine Millionen Katzen werden jährlich geschlachtet

Die Tierschutzorganisationen „VIER PFOTEN“ und „Change For Animals Foundation“ haben dahingehend in dem Land recherchiert und stellten fest, dass in dem südostasiatischen Land jährlich rund eine Millionen Katzen, auf der Straße lebende wie auch Haustiere, gefangen und geschlachtet werden.

Das Fleisch der Tiere gilt dort als Delikatesse und wird in Restaurants als „Little Tigers“ auf der Speisekarte angeboten. Zudem ist die ältere Bevölkerung der festen Überzeugung, dass der Verzehr von Katzenfleisch einen vor Unglück bewahrt.

Trotz der Gefahr für die öffentliche Sicherheit und die Gesundheit läuft das Geschäft mit den Katzen.

Mehrere Wissenschaftler des Robert-Koch-Institut (RKI) konnten bestätigen, dass das Virus Covid-19 von einem Wildtier stammt, weswegen die zwar verbotenen, aber trotzdem weiter ausgeführten, Praktiken im Hunde- Katzenfleisch für immer neue Viren verantwortlich sein können.

So drohen etwa Tollwut-Ausbrüche und Zoonosen (Infektionskrankheiten, die sich vom Tier auf den Menschen übertragen können und umgekehrt).

Das scheint die Regierung in Vietnam aber wohl nicht zu interessieren. Erst im Januar 2020 kippte sie ein Gesetz, das den Konsum von Katzenfleisch verboten hatte. Ab diesem Zeitpunkt erlebte der Katzenfleischhandel einen wahren Boom, insbesondere im Norden des Landes.

Katzenjäger werden eingesetzt

Weil die Nachfrage nach dem Fleisch so hoch ist, soll es laut Tierschützern von VIER PFOTEN sogenannte Katzenjäger geben, die nicht nur streunende Katzen einfangen, sondern auch Haustiere stehlen.

Dr. Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien, sagte dazu:

„Bei den Großhändlern haben wir zahlreiche Katzen mit Halsbändern entdeckt – ein eindeutiges Indiz, dass sie Haustiere waren. Im Zuge unserer Investigationen haben wir auch viele Haustierbesitzer getroffen, die verzweifelt ihre gestohlenen Katzen suchten.

Die Behörden schauen hier meistens weg. Sie sind oft selbst in den Katzenfleischhandel involviert, profitieren von Bestechungsgeldern oder sind schlichtweg Konsumenten.“

Meist arbeiten die Schlachthäuser mit den Großhändlern zusammen, was dazu führe, dass die armen Tiere oft tagelang von den Händlern in kleine Käfige eingepfercht werden, bis sie genügend Katzen eingesammelt haben, so die Tierschützer weiter.

Gesundheitszustand egal

Daraufhin würden die Tiere, ob krank oder gesund spielt keine Rolle, im ganzen Land an die Schlachthäuser verteilt werden, ohne ausreichend Wasser, Futter und Luftzufuhr.

Lola Webber, Mitgründerin der Change For Animals Foundation, berichtete:

„Einige Großhändler nutzen dafür sogar auch die Gepäckräume von regulären Passagierbussen.“

Das Leiden der Tiere ist bei Ankunft am Schlachthof, sollten sie die Fahrt dahin überhaupt überleben, noch lange nicht vorbei. Vor Ort werden sie laut Webber ertränkt, erschlagen, lebendig gekocht und mittels Stromschlag getötet.

Um zum einen die potenzielle Quelle einer nächsten Pandemie zu verhindern und die armen Tiere zu schützen, fordern Tierschützer die Regierung in Vietnam dazu auf, den abscheulichen Handel mit Katzen- und Hundefleisch zu stoppen.

Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Projektmanager der VIER PFOTEN Kampagne, erklärte:

„Damit werden nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen geschützt.“

Dafür hat VIER PFOTEN zusätzlich noch eine Petition ins Leben gerufen, um auf diese Weise Unterschriften zu sammeln, damit die Tierquälerei ein Ende hat.

Man mag sich gar nicht vorstellen, was die armen Katzen, bis sie auf dem Teller landen, durchleben müssen.

Hoffentlich erfolgt bei der Regierung von Vietnam bald ein Umdenken.

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