Deutschland: Bedingt durch die immer kälter werdenden Temperaturen in Deutschland, tritt auch ein Thema wieder stärker in den Fokus, welches gerade Tierschützer seit Jahren als Feindbild auserkoren haben – Kleidung aus Echtfell.
Durch das jahrelange Aufbäumen der Tierschutzbewegung gegen das Herstellen von Kleidung aus dem Fell echter Tiere, bieten immer mehr Kleidungshäuser Kunstfellpelze an.
Doch was Tierschutzorganisationen wie PETA seit Jahrzehnten erklären, wird auch auf dem deutschen Markt viel Echtpelz mit Hilfe von komplizierter Bezeichnungen und fehlenden Kennzeichnungen als Kunstfell verschleiert.
Wäre dies nicht genug, sorgen viele fehlleitende Namen in den Kleidungsstücken dafür, dass die Käufer gar nicht wissen, ob und/oder von welchem Tier ihr Pelz stammt.
Hunde- und Katzenfell statt Kunstfell
Jüngst recherchierte RTL-Reporter Thorsten Sleegers, wie versucht wird, die deutschen Kunden im Einzelhandel hinters Licht zu führen.
Eigentlich ist offiziell in dieser Hinsicht alles durch EU-Vorschriften geregelt. Eine Verordnung verpflichtete 2012 dazu, dass alle Kleidungsstücke, die Leder oder echtes Fell beinhalten, mit der Kennzeichnung „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ versehen werden müssen.
Leider ist diese EU-Verordnung auf mehrere Weisen durchlässig. Zum einen muss weder Herkunft, noch Art und Haltung des Tieres angegeben werden.
Hinzu kommt, dass viele Firmen entweder zu wenig über den Hersteller wissen oder Vorgaben einfach ignorieren.
Oftmals wird die vorgeschriebene Kennzeichnung einfach nicht beachtet.
Doch die Tatsache, dass oftmals nicht richtig angegeben wird, ob es sich um Echtpelz oder Kunstfell handelt ist nicht das einzige große Problem der Pelzindustrie.
Obwohl 2009 bereits ein EU-weites Verbot in Kraft trat, dass den Import von Haustierfellen, wie Hunde- und Katzenfell, betrifft. Trotzdem tragen viele deutschen, ohne es zu wissen Hundefell oder Katzenfell.
Die Felle, die hauptsächlich aus grauenhaften Industrien in China kommen, werden als Kunstfell getarnt und mit verwirrenden Bezeichnungen verschleiert.
Mit diesen Bezeichnungen wird Echtpelz in Kleidung verschleiert
Der Grund, wieso Hersteller trotzdem Echtpelz nehmen und als Kunstfell verschleiern ist einfach zu beantworten.
Die Felle der Katzen- und Hundearten beispielsweise sind billiger oder genauso billig wie Kunstfell. Gegenüber RTL erklärt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes:
„Daher wird oft Echtfell verwendet, ohne dass der Käufer darüber deutlich aufgeklärt wird oder einen preislichen Unterschied feststellt.“
Die Tierschutzorganisation PETA weist schon seit Jahren auf diese Vertuschung hin.
Folgende Bezeichnungen verschleiern Echtpelze:
- GAE-Wolf: Hund
- Gubi: Hund
- Sobaki: Hund
- Feh: Eichhörnchen
- Ljaguschka: Eichhörnchen
- Kojah: Nerz
- Sami: Nerz
- Kidus: Kreuzung aus Zobel und Baummarder
- Genotte: Katze
- Genette: Katze
- Maopee: Katze
- Serval: Katze
- Sealkanin: Kaninchen
- Nutriette: Kaninchen
- Caraccal: Luchs
Kein-Echtpelz-Programm und Unterscheiden lernen
Mit dem Fur-Free-Retailer-Programm, also zu Deutsch: „Pelz-freie-Händler-Programm“, zeigen glücklicherweise immer mehr große Modehäuser und Marken klar, dass sie sicherstellen, keine echten Felle zu nutzen.
Auf der Webseite des Programms kannst du alle aktuellen Teilnehmer ansehen.
Um trotzdem auf Nummer sicher gehen zu können, hat PETA ein Video veröffentlicht, auf dem einem gezeigt wird, wie man Kunstfell oder Echtpelz auseinanderhält.
Warme Kleidung geht auch ohne Echtfell!
Die chinesischen Hunde- und Katzenfell-Fabriken müssen boykottiert werden.