Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter beim Ordnungsamt einer Großstadt wird man wohl hin und wieder Zeuge von Geschehnissen, mit denen man nicht rechnet.
Was die Ordnungshüter allerdings in Köln im Stadtteil Ehrenfeld in einem Kiosk entdecken, damit hatte wohl niemand von ihnen gerechnet.
Wie die Kölnische Rundschau berichtete, entdeckten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt nämlich dort Goldfische, die in Einmachgläsern zum Verkauf angeboten wurden. Neben Zigaretten, Wasser oder Sandwiches.
Zuvor war ein anonymer Hinweis eingegangen, woraufhin das Ordnungsamt sich auf den Weg machte.
Insgesamt wurden neun Goldfische sichergestellt, die in den engen Gläsern immer im Kreis umher schwammen. Angaben zum Preis machte die Stadt nicht.
Robert Baumanns, Sprecher der Stadt Köln, bestätigte den Vorfall:
„Im Stadtbezirk Ehrenfeld wurden aufgrund eines Hinweises einer Bürgerin Tiere sichergestellt. In einem Kiosk wurden neun Goldfische in Einmachgläsern zum Verkauf ausgestellt.“
Ein iranischer Brauch
Es sei ein iranischer Brauch, nach dem werden Geldstücke zu den Fischen in die Behältnisse gelegt und die Tiere werden später in öffentlichen Gewässern ausgesetzt, sagte der Sprecher weiter. Das ist aber nach deutschem Recht verboten.
Die Beamten wussten zunächst aber nicht, was sie mit dem tierischen Fund machen sollte. Kein Tierheim hatte die Möglichkeit, die Goldfische aufzunehmen und auch die Feuerwehrwehr mit ihren Tierrettern konnte nicht weiterhelfen. Es wurde zudem das Veterinäramt eingeschaltet.
Dass dieser Fall aber Tierquälerei ist, bestätigte Baumanns:
„Ein Bericht wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde geschrieben. Der Kioskbetreiber hatte keine Genehmigung zum Verkauf von Tieren, die Haltung von Fischen in Einmachgläsern ist tierschutzwidrig. Das Veterinäramt hat die Goldfische einer Zoohandlung zur Veräußerung übergeben.“
Zu diesem Zeitpunkt konnte allerdings noch nicht geklärt werden, wie viele Goldfische in Einmachgläsern bereits verkauft wurden. Der Betreiber des Kiosks machte weder darüber noch woher er die Fische hatte Angaben.
Ein klarer Fall von Tierquälerei, der zum Glück geahndet werden konnte.
Fische gehören in Aquarien, wo sie genügend Platz und eine angemessene Unterwasserkultur haben.