Kontroverser Kinderspaß: Pony-Bemal-Parties sorgen für Empörung bei Tierfreunden

Mehr als 80.000 Menschen haben eine Petition auf change.org unterschrieben, die das britische Parlament dazu bewegen soll, einen kontroversen Trend zu verbieten.

Bei sogenannten „Pony Painting Parties“ haben Kinder großen Spaß dabei, Ponys mit Farben zu bemalen. Viele Tierschützer finden die Praxis jedoch alles andere als spaßig: Lachende Kinder und bunte Farben könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei den Festen um Tierquälerei handelt.

Parties, bei denen Kinder Ponys bemalen, gibt es bereits seit Jahren. Ein YouTube-Video aus dem Jahr 2013 zeigt eine dieser Kinderpartys, auf der die Kleinen ein Pony mit Farben und Federn verzieren:

Kinder lernen falschen Umgang mit Tieren

Doch seit eine Petition gestartet wurde, um die Praxis zu verbieten, haben die Feste internationale Berühmtheit erlangt. Hinter dem Aufruf steckt Sophie Tomlinson, eine Schmuckdesignerin aus Manchester.

„Mir wurde klar, dass es ein wachsender Trend ist,“ so Tomlinson via The Guardian. „Ich habe es gemacht, um das öffentliche Bewusstsein zu stärken. Wir sind speziell gegen Pony Parties, die diese Neuerung als Teil ihres Pakets anbieten, was Kindern im Prinzip beibringt, dass es in Ordnung ist, Tiere anzumalen, den eigenen Namen auf Pferde zu schreiben, zur Unterhaltung. Wir finden diese Botschaft unverantwortlich.“

Viele Tierschützer teilen die Sorge, dass die lustigen Mal-Parties sich negativ auf das Verhältnis der Kinder zu den Tieren auswirken könnte. Gegenüber Romper erklärte Colleen O’Brien, Vizepräsidenten der Tierschutzorganisation PETA, dass Tiere lebende Wesen, und keine Requisiten sind, mit denen man machen kann, was man möchte:

„Die erste Lektion, die man einem Kind beibringen sollte, ist die Goldene Regel — andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Wenn also Kinder nicht gezwungen werden möchten, ruhig dazustehen, während sie jemand am ganzen Körper bemalt, ist es falsch, Ponys der gleichen Behandlung auszusetzen.“ Auf Kinderparties habe der Trend also nichts zu suchen.

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Von Pony zu Pony verschieden

Andere Tierschützer sehen die Praxis weniger kritisch. Für Tony Tyler, den stellvertretenden Geschäftsführer der Wohltätigkeitsorganisation World Horse Welfare, kommt es ganz darauf an, ob sich das Pony wohlfühlt: „Es entspricht zwar nicht dem Geschmack eines jeden, irgendwelche Tiere anzumalen, doch wir haben nicht das Gefühl, dass das Wohlergehen in Frage steht, solange die teilnehmenden Ponys keine Anzeichen von Kummer zeigen und die verwendete Farbe nicht giftig ist.“

Ein Hersteller dieser Farben, die speziell für die Bemalung von Ponys hergestellt werden, ist die Firma My Happy Equine. Alle dort erhältlichen Farben seien „100% nicht giftig und vegan“, bestätigte die Firma auf die Nachfrage von Romper. Zudem gehe die Farbe auch an Universitäten, wo sie den Studenten beim Lernen der Anatomie von Pferden helfe.

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Posted by My Happy Equine on Wednesday, August 8, 2018

Harmloser Kinderspaß oder Tierquälerei – die Gemüter bezüglich des Trends sind gespalten.

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