Deutschland: Tierversuche stehen schon längst als eines der Hassobjekte von Tierschützern im Mittelpunkt.
Die nicht artgerechte Haltung, misshandelnden Umstände und Versuche und dem Ausprobieren von Medikamenten und anderen Substanzen an lebendigen Tieren ist für Tierfreunde eine Horrorvorstellung.
Es gibt allerdings auch Versuche, die für die Erhaltung ganzer Arten oder der Heilung tödlicher Krankheiten vorgesehen sind.
Beispiele wie das Tierversuchslabor nahe Hamburg, welches dank der Recherche von Tierschutzorganisationen in die Kritik kam, verhärten allerdings die Meinung, dass Tierversuche augenscheinlich nicht im Sinne der Tiere sein können.
Nun gab das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die neuesten Versuchstierzahlen bekannt.
Über 100.000 Tiere sterben jährlich
Das BMEL gab in einer Pressemitteilung die Versuchstierzahlen für das Jahr 2018 heraus.
Gleich zu Beginn, positioniert sich das Ministerium mit klaren Worten zu dieser Thematik:
„Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist der Tierschutz, insbesondere auch im Bereich der Haltung und Verwendung von Versuchstieren, ein großes Anliegen.
Tierversuche müssen auf das absolut notwendige Maß beschränkt werden und Versuchstiere den bestmöglichen Schutz bekommen.“
Bundesweit gab es eine leichte Steigerung der Zahl von Versuchstieren. Etwas mehr als 2 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer wurden 2018 für Tierversuche benötigt.
Bei den Säugetieren ist ein Großteil, circa 83 Prozent, kleine Nagetiere wie Ratten und Mäuse. Doch auch Affen, Hunde und Katzen werden immer noch für bestimmte Versuche verwendet.
2018 sind über 100.000 Versuchstiere bei oder wegen Tierversuchen ums Leben gekommen.
Diesen Zweck haben Tierversuche
Wie das Bundesministerium erklärt, gibt es zwar schon neue Wissenschaften und Technologien, die Versuchstiere mehr und mehr überflüssig machen, trotzdem „kann auf den Einsatz von Tieren für wissenschaftliche Zwecke noch nicht gänzlich verzichtet werden.“
44 Prozent der Versuche werden für Grundlagenforschung genutzt, wobei beispielsweise Forschung von Immun- und Nervensystemen im Mittelpunkt stehen.
Knapp 15 Prozent der Versuche fokussieren sich auf die Erforschung von Krankheiten von Menschen und Tieren wie Krebs oder Nervenkrankheiten.
Die Versuchstiere werden außerdem für die Kontrolle von Impfungen, medizinischen Produkten oder Arzneimitteln oder auch die Zucht genetisch veränderter Tiere benötigt.
Zahl in Brandenburg deutlich gestiegen
In Brandenburg gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg an Versuchstieren.
Von circa 15.000 Tieren 2017 stieg die Zahl auf fast 20.000 Versuchstiere. Rund 2.000 der Tiere in Brandenburg sind für wissenschaftliche Zwecke gestorben.
Tierversuche sind für Tierfreunde schwer zu ertragen und sollten definitiv auf das geringste minimiert werden.
Allerdings darf man die Wichtigkeit zumindest mancher Versuche vergessen.
Sollten Tierversuche trotzdem komplett verboten werden? Lass uns deine Meinung in den Kommentaren unter dem Facebook-Beitrag wissen.