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Osnabrück: Freude über Elefantenbaby im Zoo war groß, musste eingeschläfert werden – wollte nicht trinken

Die Geburt eines Lebewesens, ob Mensch oder Tier, ist immer ein besonderes Ereignis und konnte sie ohne Komplikationen vollzogen werden, ist die Freude groß.

Während Menschen meist im Krankenhaus das neue Leben begrüßen, bringen große und exotische Tiere ihren Nachwuchs im Zoo zur Welt. Zumindest hier in Deutschland.

Dieses großartige Erlebnis konnte in diesen Tagen der Zoo Osnabrück machen, als ein kleiner Elefantenbulle das Licht der Welt erblickte.

Doch nur wenige Tage später ist klar, dass diese Freude nur von kurzer Dauer ist, wie RTL berichtete.

Elefantebaby wollte nicht zur Mama

Das Elefantenbaby musste nämlich nur kurz nach seiner Geburt eingeschläfert werden.

Andreas Wulftange, zoologischer Leiter im Zoo Osnabrück, musste verkünden:

„Der kleine Bulle kam am vergangenen Donnerstag zur Welt, aber er wollte einfach nicht bei seiner Mutter trinken, hatte nun bereits starken Durchfall und wurde immer schwächer.“

Daher blieb nur dieser Ausweg, trotz aller Anstrengungen:

„Wir haben alles versucht, auch mit Unterstützung vieler Experten, aber nun mussten wir unsere Verantwortung wahrnehmen, damit das Tier nicht unnötig leidet.“

Umso trauriger: Für Elefantenkuh Sita war diese Geburt ihre erste.

Das größte Problem war, dass das Jungtier, das bislang noch keinen Namen bekommen hatte, partout nicht zu seiner Mutter wollte.

„Dem Kleinen die Qualen ersparen“

Daher handelte der Zoo zum Schutz des kleinen Elefanten, wie Wulftange betonte:

„Wenn Elefanten in der Natur nicht trinken, verhungern sie. Dort ist niemand, um ihnen zu helfen. Hier im Zoo können wir immer ein wenig gegensteuern. Aber wenn es nicht weiter geht, ist das letzte, was wir tun können, dem Kleinen die Qualen eines Hungertodes zu ersparen und ihn zu erlösen.“

Nach eigenen Angaben sei das Elefantenbaby am Dienstagnachmittag dann schlussendlich eingeschläfert worden.

Für alle Beteiligten war das ein schwerer Schritt, wie Wulftange berichtete:

„Wir hatten uns 22 Monate auf den Kleinen gefreut. Wir haben ihm extra noch keinen Namen gegeben, weil die Bindung sonst noch größer und eine derartige Entscheidung noch schwerer wird.“

Trotz all der Trauer kann man sich im Zoo über einen anderen Nachwuchs freuen: Im Dezember kam in der Elefantenfamilie das Jungtier Yao zur Welt und entwickelt sich seitdem sehr gut.

Gegen Mutter Natur und tierische Instinkte kann man einfach nichts tun, wie dieser Fall beweist. Dann müssen Maßnahmen ergriffen werden, die auf den ersten Blick vielleichte etwas herzlos wirken, aber nur dem Schutz des Tiers dienen.

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