In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Unbekannte auf einem Betrieb im brandenburgischen Liebenwalde die Stalltüren geöffnet. Daraufhin gelangten 400 Kühe ins Freie, und erhielten Zugang zum Kraftfutter.
20 der Tiere futterten zu viel, und starben einen qualvollen Tod. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.
Der letzte diensthabende Mitarbeiter auf dem GutHammer-Liebenwalde verließ den Betrieb gegen 20 Uhr am Samstagabend, berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung.
Dann müssen die Unbekannten zugeschlagen haben: Sie öffneten die Tore der in Gruppen gehaltenen Kühe, woraufhin sich die Tiere den Weg ins Freie bahnten und über das Gelände liefen.
Qualvoller Tod
Einige der Tiere entdeckten ein Kraftfutterlager und verspeisten innerhalb kürzester Zeit mehr als 10 Kilo. „Zu viel davon führt dazu, dass das Verdauungssystem im Pansen empfindlich gestört wird,“ meint der betreuende Tierarzt Karsten Schlaefer gegenüber der MAZ. Dies führe zu einer Vergiftung der Leber.
Der daraufhin einsetzende Tod sei besonders qualvoll. Betroffene Tiere kämpfen stundenlang ums Überleben.
#Brandenburg: Sechs #Kühe qualvoll gestorben – sind #Tierschützer schuld? https://t.co/fGzGGYrnAw pic.twitter.com/3xt6iXXGHN
— BZ Berlin B.Z. (@bzberlin) September 11, 2018
Vier der Kühe starben noch vor Ort, für sie kam jede Hilfe zu spät. Einige weitere mussten die Landwirte von ihren Qualen erlösen. 20 Kühe hat der Einbruch bis Montagabend das Leben gekostet. Andere Tiere werden zunächst nur mit Heu gefüttert und erhalten Injektionen.
Streich oder Sabotage?
Wer die Tore geöffnet hat, ist bisher nicht bekannt. Die Täter seien jedoch geplant vorgegangen, und hätten die Tore zuvor gesichert. Geschäftsführerin Anja Schiemann hegt den Verdacht, dass es Tierschützer gewesen sein könnten: „Wir sind fassungslos. Alle unsere 700 Kühe können täglich auf die Weide, hier ist alles bio. Sollten das so genannte Tierschützer sein, die die Tiere befreien wollten, so haben sie unfassbar dumm gehandelt.“
Den finanziellen Schaden schätzt sie auf „weit über 30.000 Euro“.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Dummerjungenstreich war, dafür ist die Dimension zu groß,“ meint Landwirt Timo Schiemann im Interview mit Brandenburg aktuell. Er vermutet sogar Sabotage: „Vielleicht war es jemand, der uns nicht leiden kann.“
Der Landwirtschaftsbetrieb hat mittlerweile Anzeige erstattet. Für Hinweise hat das Unternehmen eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.
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