Während in Indien der „Lockdown“ ausgerufen ist, legen Schildkröten ihre Eier am Strand – das erste Mal in 7 Jahren

Die Oliv-Bastardschildkröten kommen jedes Jahr in den Osten Indiens in das Bundesland Odisha, um dort ihre Eier zu legen und zu verbuddeln. Dafür schwimmen sie seit 2013 meist in der Nacht an die Küste.

Menschen werden weltweit dazu angehalten, in ihren Häusern zu bleiben und viele Länder haben einen „Lockdown“ ausgerufen, um das Coronavirus einzudämmen. Dass das der Natur guttut, sieht man am folgenden Beispiel, wenn man sich die Strände in Indien anschaut.

Durch einen 21-Tage andauernden Lockdown, der in Südasien eingeführt wurde, kann man nun ein überraschendes Phänomen an den Stränden der Ostküste Indiens begutachten. Die Strände des östlichen Bundeslandes Odisha sind das Zuhause der seltenen Oliv-Bastardschildkröten, wenn sie während der Frühlingszeit jährlich ihre Eier legen.

Tausende Schildkröten kommen dazu an die beiden Strände in Odisha in diesem Jahr und entschlossen sich, ihre Eier bei Tageslicht zu legen, das erste Mal in sieben Jahren.

Mitarbeiter der örtlichen Regierung sagten gegenüber Mongabay-India, dass dieses Phänomen, entlang des Flusses Rushikulya, nach sieben Jahren wieder gefilmt werden konnte. „Das letzte Mal, als wir sahen, dass die Oliv-Bastardschildkröten tagsüber ihre Eier legten, war im Jahr 2013. Normalerweise kommen sie nur nachts an die Strände. Dieses März war deswegen besonders für uns, weil wir mitansehen konnte, wie sie im Dunkeln und im Hellen kamen, in der gleichen Anzahl“, sagte der District Forest Officer (DFO) Amlan Nayak.

Neben dem Rushikulya tauchten die Schildkröten auch in hoher Anzahl im Gahirmatha Schutzgebiet auf. Diese beiden Gebiete sind die Hauptbrutstellen der Oliv-Bastardschildkröten (Lepidochelys olivacea), auch wenn sie manchmal in Maharasthtra, Goa und auf den Andaman Inseln gesehen werden.

Das Brüten im Rushikulya ist ein jährliches Phänomen, bei dem die weiblichen Schildkröten an die Küste schwimmen, um ihre Neste zu bauen und darin ihre Eier zu legen. Das große Nestbauen wird arrbiadas (ein spanisches Wort für Ankunft) genannt.

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In diesem Jahr kamen 420.000 Schildkröten ins Gahirmatha-Gebiet und 370.000 ließen sich im Rushikulya blicken. Laut News18 wird vermutet, dass dabei mehr als sechs Millionen Eier gelegt wurden.

Normalerweise kommen auch Hunderte Menschen, um das Spektakel mit anzusehen, doch dieses Jahr, aufgrund des Lockdowns, hatten die Schildkröten ihre Ruhe. Um die Sicherheit der Schildkröten zu gewährleisten, wurden mehr Patrouillen eingesetzt, weil die Gefahr von Wilderern weiterhin besteht.

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Berhampur Divisonal Forest Officer (DFO), Amlan Nayak, sagte, dass zwei Fischdampfer, zwei Speedboats und ein Countryboat dafür sorgen, dass keine Wilderer die Küste erreichen können.

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Jedes Jahr sorgt das Indian Forest Department dafür, dass Brutstätten errichtet werden, damit die Eier dort gelegt und gebrütet werden können. Sind die Kleinen dann geschlüpft, haben sie sofort Zugang zum Meer und können davonschwimmen.

Im letzten Jahr tauchten keine Oliv-Bastardschildkröten im Rushikulya auf und in anderen Teilen des Landes verspäteten sich die Schildkröten laut Business Insider aufgrund des Wirbelsturms Titli.